Seit Anfang des Jahres streamt die ARD ihr aktuelles TV-Bild komplett ins Netz. Die Gründe für diese Neuerung liegen in meinen Augen in der neuen GEZ-Steuer, schließlich können sich jetzt Computer-Besitzer ohne Fernseher nicht mehr „rausreden“, dass sie die ARD gar nicht empfangen könnten. Unter live.daserste.de bzw. m.daserste.de/#live seht ihr genau das, was auch gerade in der Glotze ausgestrahlt wird (es sei denn die ARD darf das aktuelle Material nicht im Netz zeigen).

Update 16.06.2014: Die Informationen in diesem Beitrag sind inzwischen überholt. Ich haben den Artikel in ARD- und ZDF-Live-Streams der Fußball-WM im Browser, auf dem Handy oder in VLC ansehen überarbeitet.

Update 12.06.2016: Anlässlich der Fußball-EM 2016 in Frankreich habe ich die Informationen abermals überarbeitet. Wer die EM per VLC oder Totem verfolgen mlchte, findet hier die entsprechenden Infos: Fußball-EM 2016 auf ARD und ZDF per VLC oder Totem schauen.

Allerdings zeigt sich der Stream in meinen Augen unter Linux ein wenig arg bockig. Er braucht wohl eine aktuellere Flash-Version als 11.2 r202, die auf Ubuntu-Systemen mittlerweile nur noch über den Chrome-Browser zu bekommen ist. Unter Firefox sieht man daher nur eine schwarze Box, obwohl Flash an sich funktioniert, zumindest ist das auf meinen beiden Desktop-Systemen so.

Auf meinem System sehe ich nur eine schwarze Box.
Auf meinem System sehe ich nur eine schwarze Box.

Chrome-Usern kann es jedoch genauso ergehen, wenn der Browser so konfiguriert ist, dass er das über die Paketverwaltung installierte Flash-Plugin benutzt. Schaut daher mal nach chrome://plugins und sucht euch den Eintrag zum Adobe Flash Player heraus.

Deaktiviert das Plugin libflashplayer.so aus /usr/lib/flashplugin-installer/ und aktiviert stattdessen libpepflashplayer.so aus dem Installationsverzeichnis von Chrome /opt/google/chrome/PepperFlash/ heraus. Bei mir machte der Stream danach auch unter Linux keine Zicken mehr.

Wählt in chrome://plugins das von Google mitgelieferte Flash-Plugin aus.
Wählt in chrome://plugins das von Google mitgelieferte Flash-Plugin aus.

Wer auf einen Browser verzichten möchte und die ARD lieber in einem Video-Player wie VLC  ansehen möchte, der sollte einen Blick in die Datei livestream.xml werfen. Dort listet das System der ARD alle zur Verfügung stehenden Streams auf, die ihr dann zum Füttern des VLC-Players nutzen könnt.

# Auflösung Small: 480x272
$ vlc rtsp://daserste.edges.wowza.gl-systemhaus.de/live/mp4:daserste_int_320

# Auflösung Medium: 512x288
$ vlc rtsp://daserste.edges.wowza.gl-systemhaus.de/live/mp4:daserste_int_576

# Auflösung Big: 960x544
$ vlc rtsp://daserste.edges.wowza.gl-systemhaus.de/live/mp4:daserste_int_1600

Oder als Link… Small, Medium und Big.

Die VLC-Lösung spart erstens Ressourcen und zweitens könnt ihr das TV-Bild frei und beliebig groß auf eurem Desktop platzieren. Ihr seid übrigens nicht an VLC gebunden, die URLs lassen sich auch in anderen Playern wie dem flexiblen mplayer oder auch dem guten alten Totem laden.

Mit ein paar Tricks lädt man den Stream in VLC oder dem mplayer.
Mit ein paar Tricks lädt man den Stream in VLC oder dem mplayer.
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Hallo, ich bin Christoph - Linux-User, Blogger und pragmatischer Fan freier Software. Wie ihr ohne Zweifel bemerkt haben solltet, schreibe ich hier über Linux im Allgemeinen, Ubuntu im Speziellen sowie Android und andere Internet-Themen. Wenn du Freude an meinen Artikel gefunden haben solltest, dann kannst du mir über Facebook, Twitter oder natürlich dem Blog folgen.

39 Kommentare

    • ja geil deswegen hat hat drecks adobe wohl mit drecks google nen deal abgeschlossen flash einzustellen für linux das alle sich freiwillig scheiß chrome drauf machen und google schön alles senden was sie im inet machen.

      läuft das flash plugin nur im moment nicht in chromium oder wird es das nie geben?

      • Ja, das kann man nachinstallieren.

        1. Lade dir das deb-Paket vom Chrome und entpacke es.

        2. Gehe im Terminal in den entpackten Ordner.

        3. $ sudo cp -r ./opt/google/chrome/PepperFlash/ /usr/lib/

        4. $ chromium-browser –ppapi-flash-path=/usr/lib/PepperFlash/libpepflashplayer.so –ppapi-flash-version=11.5.31.137

        (Achtung! Die Argumente werden jeweils mit zwei Minus ‚-‚ eingeleitet. Leider krieg ich die Blogsoftware nicht dazu, da keinen Gedankenstrich draus zu machen.)

        (Die Versionsnummer ersetzt du durch die Version, die in /usr/lib/PepperFlash/manifest.json steht)

        5. Im so gestartetten Chromium chrome://plugins öffnen. Dort sind jetzt zwei Flash-Plugins … das mit /usr/lib/flashplugin-installer/libflashplayer.so deaktivieren

        5. Optional in ~.local/share/applications ein .desktop-File anlegen (oder wie auch immer Du Dir üblicher Weise das Programmstarten vereinfachst), dass Chromium immer mit den obigen Argumenten startet (ansonsten steht das Plugin beim nächsten mal nicht zur Verfügung).

        Man könnte jetzt natürlich auf die Idee kommen, das alte libflash.so einfach mit Chromes PepperFlash zu ersetzen. Davon ist aber abzuraten, wenn man noch andere Software in Betrieb hat, die das Plugin nutzt. Mit PepperFlash kommt wohl nur Chrom(e/ium) klar.

  1. Klasse Idee, wo die Angelegenheit im Browser doch sehr auf die CPU geht. Habt Ihr allerdings einen Tipp für mich warum der Stream in VLC und Quicktime ruckelt und Bauklötze produziert? Danke Euch.

  2. Wäre es nicht besser, die ARD auf diesen Umstand hinzuweisen, sodass die das beheben? Wenn sich niemand beschwert, dann erfahren sie nicht, dass da etwas nicht passt.

    Ich habe sie eben jedenfalls angeschrieben und hoffe auf eine Besserung. Je mehr mitmachen, desto besser.

    • hm wäre ne Idee wert… 🙂

      um die Zeit lief laut texxas.de/tv/
      in der ARD
      „23:00 – Zeiten des Aufruhrs
      Gesellschaftsporträt, GB/USA 2008“

      vielleicht lag es daran ?

  3. Bei mir läuft der Stream auch im Firefox hervorragend. Die schwarze Box sehe ich nur für die ersten paar Sekunden, dann läuft’s.

  4. Ja sehr schön. Alles was flash heißt lässt mir in linux die CPU zu sehr rappeln. Das geht mit VLC echt netter. Danke für den input!

  5. Danke für den Tipp. Hatte genau das gleiche Problem und werde es morgen direkt mal mit dem VLC probieren.

    Der „Rundfunkbeitrag“ bleibt mir zum Glück erspart, da ich im Ausland wohne, aber außer der Tagesschau gucke ich ohnehin kein deutsches Fernsehen.

  6. Übrigens funktionieren die RTSP links auch gut unter Android mit MX Player. Auf meinem tegra3 tablet musste ich allerdings von HW auf SW decoder umschalten, sonst hatte ich nur Ton.

  7. Darf ich fragen, wie du an die Streams gekommen bist? Ich konnte bei der ARD keinen Verweis zu der livestream.xml finden.
    Danke und Gruß

  8. Danke für die Info. Sehr hilfreich! Jetzt kann ich endlich den ARD stream schauen, ohne den Umweg über Zatto etc gehen zu müssen.

  9. Ist nichts neues und garantiert nicht von ARD und ZDF.
    Im großen und ganzen ist es illegal

    Also !FINGER WEG!

    Das Ganze hat übrigens nichts mit Linux zu Tun

  10. Unsinn, natürlich ist es von ARD und ZDF. Und natürlich ikst es legal, denn von ARD und ZDF auch so gewollt.
    Die rechtlichen Berdingungen sind dort:
    „Sie können den Livestream über ihren PC oder über mobile Geräte nutzen“.
    “ Die Audio- und Videoinhalte werden ausschließlich zur privaten Nutzung bereitgestellt. Eine Weiterverbreitung oder kommerzielle Nutzung ist nicht gestattet.“ Das sollte aber sowieso klar sein.

  11. Moin,
    super, wenn das funktioniert! Bei mir sind leider Ton und Bild unsynchron, wenn ich den Stream im VLC unter Ubuntu öffne. Im Firefox läuft der Stream besser, aber da ruckelt es manchmal. Eine kurze Google-Suche ergab nichts … weiß hier jemand Bescheid?
    Grüße

  12. Leider funktioniert das nicht mit mplayer (MPlayer 1.1-4.6.3).
    Mplayer scheint generell mit rtsp Probleme zu haben.

    cvlc ( VLC media player 2.0.5 Twoflower) läuft super!

    Vielen Dank :).

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