Stolz wie Bolle möchte ich den Beitrag einleiten, dass Frau Linux und Ich gerade eben Ihre Diplomarbeit mit einer 1.0 abgeschlossen hat! Gratulation mein Schatz 🙂  — Übrigens ist das einer der Gründe, warum es hier in den vergangenen Monaten ein wenig ruhiger war. Nun aber zum Thema: Sie hat die Arbeit mit LaTex erstellt und wir haben regelmäßig die .tex-Dateien hin und hergeschoben. Nervig, wenn man gerade örtlich voneinander getrennt ist. Schön wäre es gewesen, wenn wir online direkt am selben Dokument hätte arbeiten können!

Mit ShareLaTeX kann man webbasiert kollaborativ an LaTeX-Dokumenten arbeiten.
Mit ShareLaTeX kann man webbasiert kollaborativ an LaTeX-Dokumenten arbeiten.

Dazu hatte ich ein Etherpad Lite aufgesetzt, was schonmal viel Komfort und auch Zeitersparnis gebracht hat. Aber ein kollaborativer LaTeX-Editor mit allem drum und dran, das wäre genial gewesen, und hätte die gemeinsame Arbeit deutlich erleichtert! Doch es gibt natürlich nichts, was es noch nicht gibt. ShareLaTeX macht genau das möglich, allerdings schrieb Frau Tux ihre Arbeit eben nicht an einer Uni, die diesen Dienst anbietet, so mussten wir uns eben selber helfen.

Nun aber gibt es gute Neuigkeiten für alle LaTeX-Fans, die gemeinsam an Dokumenten arbeiten möchten. ShareLaTex wird Open-Source! So kann man sich den Dienst also auf einem eigenen kleinem Serverchen einrichten, für uns kommt dieser Schritt nur ein kleines bisschen zu spät 😉 Den Quellcode findet ihr bei GitHub, und mit Sicherheit werde ich mich dem Thema die nächsten Tage ein wenig intensiver widmen!

17 Kommentare

  1. Hätte wohl euer Problem nicht gelöst, da es wohl in Echtzeit sein sollte, aber das schönste am gemeinsamen Arbeiten mit LaTeX ist doch, dass es wunderbar in svn oder git funktioniert, spätestens wenn jedes Kapitel in einer eigenen Datei gehalten wird. Was hab ich die Leute an der Uni bedauert, die ihre Gruppenberichte mit Word oder Open/LibreOffice gemacht haben 😉

    • Wir haben einen ähnlichen Weg zum Datenabgleich gewählt, zu Git wollte ich Frau Tux dann aber nicht auch noch nötigen. Die LaTeX-Lernkurve war schon steil genug 😉 //PS: Und ja, Office-Systeme eignen sich definitiv nicht für buch-dicke Arbeiten. Mit Office hätte unser eigentlich doch recht simle Workflow nie im Leben geklappt.

  2. Gobby + latexmk -pdf -pvc = kollaborativer Editor mit quasi-echtzeit PDF-Erzeugung.

    Mit Strg+S wird die Version lokal gespeichert, latexmk überwacht die Datei auf Änderungen und erzeugt das PDF, was dann im Betrachter automatisch aktualisiert wird.

    • Nette Lösung, aber nur brauchbar, wenn man Gobby auch installieren kann und die Verbindung nicht durch die Firewall geblockt wird — Beides bei einem externen Institut mit gestelltem Rechner nicht unbedingt möglich 🙂

  3. Nur so aus reiner Neugier: wie kommt es, dass Du an ihrer Arbeit beteiligt bist ?

    Zudem: hatte in eurem Workflow Zotero eine Rolle gespielt, oder wie verwaltest du online-quellen ?

    Ich bin bei meiner Frau Linux ebenfalls oft auch gegen Ende Layouter und Referenzen-Flicker 🙂

    • Meine Frau kommt aus Ecuador, Deutsch hat sie „erst“ vor ein paar Jahren gelernt, da musste ich ihr beim Korrigieren schon etwas mehr unter die Arme greifen 🙂 Christoph //PS: Und ja, ich war auch „Missing $ oder { Fixer“ 😉

  4. Geilo, wollte sowas schon länger. ich hoffe, dass das irgendjemand irgendwie in owncloud integriert, weil ich einen normalen editor doch bevorzuge, aber eben so auch wirklich ohne USB stick immer an meiner doktorarbeit frickeln kann.

  5. Sehe ich es richtig, dass ShareLatex nur mit Amazon S3 läuft?

    „ShareLaTeX should mostly run out of the box, although it uses Amazon S3 for storing binary files like images“

        • Ich habe gestern eine sechsstündige Installation vorgenommen.

          Super nervig. Am Ende lag es nur daran, das der S3 nicht Irland sondern nur in der USA liegen kann damit ShareLatex damit fehlerfrei arbeitet.

          Heute gab es erneut ein Haufen commits, z. B. ist nun Versioning und Dropbox Support für alle aktiviert und kein Premiumfeature mehr.

        • Na ja, man darf sich ja noch nicht beschweren, schließlich wurde hier nur eine bestehende Anwendung unter einer freien Lizenz veröffentlicht. Natürlich kann es sein, dass so eine Anwendung dann noch nicht für alle passend ist und funktioniert. Darum brauchen wir wohl noch ein wenig Geduld, es scheint ja definitiv in die richtige Richtung zu gehen.

  6. Glückwunsch! Ich sollte mich mit LaTex noch einmal genauer auseinander setzen. Zur Zeit komme ich ganz gut damit zurecht einfach alles in Markdown zu tippen und dann zu veröffentlichen, oder ggf. für meine WordPress blogs noch zu HTML zu kompilieren.

    Sharelatex scheint schon mal super!

  7. Erstmal herzlichen Dank für den Tip!

    Kann mir jemand sagen, wie ich dem sharelatex beibringe, meine utf8-Umlaute auch als solche zu behandeln?

    Hab’s mit
    \usepackage[T1]{fontenc}
    \usepackage[utf8]{inputenc}
    \usepackage[ngerman]{babel}
    versucht, aber keinen Erfolg gehabt. Oder muss ich zwingend die Umlaute per „a, „o, „u usw. maskieren?

    • Also bei mir klappts wunderbar mit:

      \documentclass[12pt,a4paper,titlepage,ngerman]{report}
      \usepackage[utf8]{inputenc}
      \usepackage[ngerman]{babel}

      Sprich ngerman noch mal in der documentclass setzten, wenn ich mir deine Optionen anschaue.

      Allerdings verstehe ich das Argument mit der Uni nicht? Den Basisdienst kann man schon seit längerem kostenlos nutzen. Und zu zweit in echtzeit in einem geschlossenen Projekt arbeiten, geht, wenn ich mich recht erinner, schon mit einem geworbenen Benutzer (was denn im Zweifelsfall halt einfach der andere ist).

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