Lange Zeit konnte ich mit RSS-Feeds wenig anfangen. Ja, ich habe RSS-Feeds ausprobiert, in Firefox, in Thunderbird mit „richtigen“ RSS-Readern mit etc und ppp. Doch so richtig nützlich fand ich RSS nie. Ich arbeite nicht immer an einem Rechner. Mal Zuhause am PC, dann mal wieder am Notebook. Dann in der Arbeit an verschiedenen Rechnern usw. „Meine“ News möchte ich aber jederzeit lesen. Egal wo ich mich gerade aufhalte und egal, ob ich gerade am Rechner sitze, wo „mein“ RSS-Reader installiert ist und fleißig die Feeds einsammelt.
Also surfe ich doch täglich bei Spiegel-Online, Heise Newsticker und Co. vorbei und die RSS-News in Thunderbird gammeln „ungelesen“ vor sich hin, denn die Nachrichten hat man ja schon direkt auf den Homepages gelesen. Also lässt man diese im RSS-Reader links liegen…
Doch unsere alte Hassliebe hat mal wieder etwas auf die Beine gestellt, was mir wirklich Spaß macht und mein „Online“-Leben erleichtert: Den Google Reader http://www.google.com/reader. Jeder Inhaber eines Gmail-Accounts kann sich dort einloggen und anfangen News-Feeds einzufügen. Jeder Feed wird als Abonnement angezeigt. Der Name jedes Eintrages lässt sich nachträglich ändern, falls der automatisch übermittelte Name nicht gefällt.
Was unterscheidet nun Google Reader von dem RSS-Reader auf meinen Rechner? Nun, Google eben. Der Unterschied liegt darin: Google ist immer an, Google schläft nicht, Google macht keinen Urlaub. Google ist überall zu erreichen. Logge ich mich eine Woche lange nicht im Google Reader ein, so verpasse ich keine Meldung. Ich müsste mich bei Bedarf zwar durch eine riesige Menge Nachrichten und Einträgen wühlen, doch alle Meldungen sind da.
Mein RSS-Reader zu hause würde dagegen den Großteil der Meldungen verpassen, weil ein RSS-Feed normalerweise nur eine bestimmte Anzahl von Beiträgen zurückreicht. Ein Beispiel: Gab es innerhalb einer Woche 50 Meldungen auf einer Seite und ich rufe nach einer Woche den Feed ab, der jedoch nur 10 Meldungen enthält, so verpasse ich die restlichen 40. Das mag bei Spiegel-Online nicht schlimm sein – was interessieren mich die Nachrichten von gestern – doch es gibt Feeds, die ich nicht missen möchte.
Ein weiterer Vorteil. Füge ich einen neuen RSS-Feed, zu meinem Reader hinzu, so habe ich sofort nicht nur die X letzten Meldungen zur Verfügung (wie oben erwähnt), bei Bedarf scrolle ich einfach weiter zurück und der Google Reader holt die vergangenen Artikel aus seinem Archiv. Das ist besonders wertvoll, wenn ein Blog oder eine Seite selten ergänzt wird.
Auch der Komfort des Google Readers ist sehr hoch. Als Einstieg lasse ich mir alle neuen Beiträge in der Ansicht anzeigen. So wie ich an durchgesehenen Meldungen vorbeiscrolle, werden diese als gelesen markiert. Bin ich am Ende der Liste angekommen, so sind alle Einträge als gelesen markiert und beim nächsten öffnen der Google Reader Seite empfangen mich nur noch die Meldungen, die in der Zwischenzeit neu eingegangen sind. Schnell, einfach und intuitiv. Wunderbar!
Alles in Allem finde ich den Dienst äußerst wertvoll. Nachrichten und Neuigkeiten, die ich zusammenstellen kann, praktisch werbefrei und ohne lange Webseitenabklapperei zentral und übersichtlich zusammengefasst. Gut Google weiß, welche Nachrichten mein Emailaccount so liest, aber damit kann ich Leben. Mein Fazit: Besser gehts nicht.
Hmmmm, Stop, es würde besser gehen. Google, ihr seid eine Suchmaschine, warum zur Hölle kann ich in den von mir abonnierten Feeds nicht suchen? Also ab an die Arbeit!
Als ich Google Reader das erste mal ausprobiert habe und ein neues Abonnement hinzugefügt hatte, bestätigte sich Ihre Aussage, dass Google bei Bedarf auch vergangene ältere Artikel anzeigen kann, sogar sehr weit zurückreichende. Ich frage mich nun wie das möglich ist!? Wenn ich einen RSS Reader auf meinem PC installiere, lässt sich immer nur eine bestimmte Höchstgrenze an Nachrichten abrufen. Wie schafft es der Google Reader auch alle alten Nachrichten abzurufen und müsste dies nicht auch mit einem installierten RSS Reader möglich sein?
Ein RSS Feed enthält immer die letzten X Beiträge. In CMS oder Blogsoftware wie WordPress oder Drupal lässt sich die Anzahl der Beiträge im Feed festlegen. So kann jeder Webmaster selber bestimmen wieviele Artikel der Newsfeed enthalten soll.
Dass Google nun mehr als die letzten X Beiträge liefern kann liegt an der Tatsache, dass Google Google ist 😉 Auf gut Deutsch: UserA abonniert NewsfeedA, Google speichert diesen Feed von nun an. Fügt nun UserB den Feed zu seinen abonnierten Newsfeeds hinzu, so kennt Google den Feed ja schon und kann mehr als die letzen X Beiträge liefern. Das geht mit einem lokal installierten Newsreader nicht.
Wenn ich also der einzige wär, der einen bestimmten feed im google reader abonniert hat und sonst keiner, dann würde es nicht funktionieren?
Ja. Habe ich schon selber erlebt. Hab ein paar “exotische” Feeds zu meinem Google Reader hinzugefügt und bei den üblichen 10 Einträgen konnte auch Google nicht mehr liefern.
Huhu,
ich nutze die Nicht-Google Alternative Gregarius (http://gregarius.net/).
Dieser muss allerdings auf dem WebSpace installiert werden, aber dafür hat er sehr viele Einstellungsmöglichkeiten und einige Plug-Ins.
Wer mal bei mir testlesen möchte: http://saddy.yeal.de/gregarius/feed.php