Start GNU/Linux TeamViewer für Linux als Beta veröffentlicht

TeamViewer für Linux als Beta veröffentlicht

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Teamviewer ist ein populäres Programm um Support über das Internet zu leisten. Ohne Portweiterleitungen und aufwändige Konfiguration kann der Desktop des Hilfesuchenden eingesehen werden, Dateien übertragen werden und so einfach und recht unkompliziert geholfen werden. TeamViewer ist für den privaten Gebrauch kostenlos, kommerzielle Lizenzen kosten jedoch gleich mindestens 500 Euro…

Bislang war TeamViewer jedoch nur in der Windows- und Apple-Welt zu Hause, doch seit kurzem offeriert die TeamViewer GmbH nun auch eine Beta für Linux. Der Hersteller offeriert Pakete für praktisch alle populären Linux-Distributionen. Dabei wird vorbildlich eine 32-bit, wie auch eine 64-bit Version angeboten. Bei Ubuntu lässt sich das .deb Paket mit einem Doppelklick installieren. Alternativ gibts auch ein .tar.gz Archiv mit vorkompilierten Binaries.

Download des TeamViewers für Linux

Nach der Installation könnt Ihr TeamViewer über „Anwendungen -> Internet -> TeamViewer“ über das Menü starten. Ich persönlich habe das Programm noch nie verwendet, von daher kann ich nicht viel zur Bedienung sagen, doch es sieht letztendlich genauso wie die Windows-Version aus… (Dazu gleich mehr).

Teamviewer für Linux

Wer darauf tippt, dass TeamViewer für Linux ein ordentlicher Port des TeamViewers für Linux ist, den muss ich jedoch enttäuschen. Ähnlich wie bei Picasa für Linux wurde nur dafür gesorgt dass das Programm mittels Wine läuft und Wine mit ins Paket genommen (Früher lief TeamViewer zwar auch schon unter Wine, doch nur der Client-Teil funktionierte. Es war nicht möglich den eigenen Desktop freizugeben). Nichts desto trotz. Anwender, die TeamViewer unter Linux vermisst haben, wird es wohl nun freuen dass es eine „richtige“ Version für Linux gibt.

Ich persönlich bleibe bei meinem eigenen Helpdesk. Eine Portweiterleitung ist zuhause schnell eingerichtet und ich muss mir keine Sorgen machen, dass ich gegen die „nur für den Privatgebrauch kostenlos“-Lizenz verstoße.

[UPDATE]Hab die Linux-Version von TeamViewer noch schnell einem kleinen Test „Linux zu Linux“-Test unterzogen. Das Programm funktioniert wie versprochen. Die Hauptfunktionalität „Desktop-Anzeigen“ klappt natürlich, aber auch Chat und Telefonie via VoIP klappt ohne große Probleme.[/UPDATE]

TeamViewer mit VoIP und Chat

29 Kommentare

    • So getestet und rennt super 🙂 Dennoch wurde mir via iPhone mein Hintergrundbild angezeigt, obwohl eingestellt ist „Hintergrundbild entfernen“ naja ist ja noch Beta, also nicht so wild

  1. Lief ja auch schon vorher mittels Wine, also im Prinzip keine News, außer, dass es jetzt offiziell ist. Ist natürlich zu begrüßen.

    Nur:
    Meeh, proprietär! Bisher nutze ich meist Heise Fernwartung, damit mein Gegenüber keine Ports freigeben muss.

    Mit Teamviewer scheint aber keine Freie Software mitzukommen. Oder gibt es eine würdige Alternative?

    • > Lief ja auch schon vorher mittels Wine, also im Prinzip keine News, außer, dass es jetzt offiziell ist. Ist natürlich zu begrüßen.

      Nope, nach meinen Informationen lief der Client-Part des Teamviewers, aber nicht der „Server-Part“. Es war also möglich mittels Teamviewer andere Desktops zu steuern, aber nicht den eigenen Linux-Desktop freizugeben.

      > Meeh, proprietär! Bisher nutze ich meist Heise Fernwartung, damit mein Gegenüber keine Ports freigeben muss.

      Mache ich ja auch so. Siehe eben Das eigene PC-Helpdesk.

      > Mit Teamviewer scheint aber keine Freie Software mitzukommen. Oder gibt es eine würdige Alternative?

      Schau dir mal den Friendly Spider an… https://launchpad.net/friendlyspider


    • zerwas:

      – Lief ja auch schon vorher mittels Wine, also im Prinzip keine News, außer, dass es jetzt offiziell ist. Ist natürlich zu begrüßen.

      Also ich hatte mit Wine nur Probleme. Zwar konnte ich andere Desktops sehe und steuern, aber meinen Desktop konnte ich nie „freigaben“. Von Datenübertragung etc. ganz zu schweigen. Also von daher ein riesen Fortschritt.

      Nur:
      Meeh, proprietär! Bisher nutze ich meist Heise Fernwartung, damit mein Gegenüber keine Ports freigeben muss.
      Mit Teamviewer scheint aber keine Freie Software mitzukommen. Oder gibt es eine würdige Alternative?

      Leute, ich kann dieses „proprietär“ einfach nicht mehr hören. Wieso muss denn alles und wirklich alles frei, offen, opensource oder weiß der Geier sein? Es gibt ein Problem, die bieten eine Lösung, fertig. Ich finde es schonmal gut, dass diese Lösung für viele Plattformen angeboten wird. (Windows, Mac OS, jetzt Linux und iPhone)
      Ob man es verwenden möchte oder nicht, steht jedem frei.

      Nun mal zu meiner Meinung. Ich habe das Ding mal getestet, da ich ich das öfters brauche. Es funktioniert nun erstmal einwandfrei. Ich habe bei diversen Leuten auf ihre Ubunturechner über die Router und Firewalls hinweg wunderbar zugreifen können. Mir ist für Linux bisher kein Tool bekannt, womit ich dies einfacher und unkomplizierter machen kann. Dieses Heisezeugs ist nicht für Linux und wenn beide hinter Routern hocken, einfach unbrauchbar. Ich habe früher abenteuerlichen VPNs rumgespielt (stichwort hamachi) oder mit Portweiterleitungen und VNC mir die Pest ins Haus geholt. Alles Schrott! Das neue Skype hatte wenigstens schon die Funktion das Bild zu übertragen. So konnte ich mit „Klick mal dahin, Klick mal dorthin“ einigen bekannten umständlich helfen.

      Teamviewer gibt mir nun endlich das Werkzeug dies vollkommen schmerzfrei zu machen. Es ist auch das einzigste mir bekannte Tool für Linux, was auch mit Proxys klar kommt. Ich kann aus der Firma nur über einen Proxy agieren und das ist nun auch möglich.

      Also von mir gibt es viel Lob. Fehler hab ich bisher keine entdeckt außer das das Programm bis jetzt keine Möglichkeiten hat, irgendwelche Desktopeffekte und Hintergrundbilder zu beeinflussen.

        • ja, darum geht es -> Portweiterleitung. Erstmal muss man schon mal am Standort gewesen sein um das einzustellen, dann muss der Rechner eine feste IP haben und dann ist der Dienst permanent im Internet verfügbar. Kommt jetzt noch ein Proxy ins spiel, wars das. Für Firmen schlecht benutzbar, privat ebenso. Die meisten wissen nicht mal was ein Port ist, geschweige denn, wie man den weiter leitet am Router.

          Aber „klick mal da drauf und gib mir die Nummer/Passwort“ versteht jeder. 😉

      • Hallo Haertie,

        Leute, ich kann dieses “proprietär” einfach nicht mehr hören. Wieso muss denn alles und wirklich alles frei, offen, opensource oder weiß der Geier sein? Es gibt ein Problem, die bieten eine Lösung, fertig.

        Verlangen tue ich gar nichts. Aber das Prinzip Freier Software ist nun mal für einige Menschen ein wichtiges Gut. Und wenn es ein proprietäres Programm gibt, für das es keine gute freie Alternative gibt, erlaube ich mir ein „Meeh“ (Beispiel Skype). Musst Du ja nicht lesen. 😉

        Ich denke, das hier ist ohnehin der falsche Ort für eine Grundsatzdiskussion dieser Art.

        Zur Qualität von TeamViewer nochmal: Mir wurde von ein paar Leuten von TeamViewer abgeraten, da es bei ihnen des öfteren zu Abstürzen kam. Lässt sich natürlich nicht verallgemeinern.

    • Das ist nicht möglich. Entweder man setzt TeamViewer in den Präsentationsmodus, der „Helfende“ kann dann den Desktop nur sehen aber nicht steuern, oder man hat halt ein wachsames Auge auf das Geschehen.

  2. Kleiner Tipp noch für Leute die nur über einen Proxy Zugriff zum Internet haben. In der Windowsversion sind die Proxyeinstellungen wie im IE. Also in das Feld Proxy-IP kommt z.B. 162.233.32.54 und der daneben der Port.
    In der Linuxversion muss da zwingend ein http:// davor.

    -> http://162.233.32.54

    Dann klappt es auch über den Proxy.

  3. Ich finde diese Nachricht Klasse. zwar mag man bedauern, dass es keine native Implementierung ist, aber warum? Ich habe schon oft (vor allem bei Spielen) gedacht, warum kümmern sich die Hersteller nicht wenigstens darum, dass ihre Windows-Anwendung mit wine vernünftig unter Linux läuft. Jetzt macht TeamViewer das und könnte so ein Beispiel für andere Softwarehersteller darstellen. Vor allem, weil das ja eine Software ist, die sehr systemnah ist. Welche Argumente gegen eine wine Unterstützung haben andere Softwarehersteller dann noch 😉

    Mehr wine Nutzer -> mehr Linux Nutzer -> Mehr freie Software! This is good news!

    • naja wine ist schon eine ganz schöne Krücke. In diesem Fall geht das ja noch. Aber selbst funktionen wie „Desktopeffekte abstellen“ oder „disable Desktopwallpaper“ sind damit nicht einfach so machbar, weil wine eben ne krücke ist.
      Trotzdem ist es bei TV noch OK. Bei anderen anwendungen wird das schlimmer. Filedialoge, zugriff auf geräte und dergleichen machen darauf immer ein abendteuer. es ist für bestimmte programme sicherlich ein ansatz, aber es ist nur der kleinste gemeinsame nenner. mehr auch nicht.


  4. Christoph:

    Das ist nicht möglich. Entweder man setzt TeamViewer in den Präsentationsmodus, der “Helfende” kann dann den Desktop nur sehen aber nicht steuern, oder man hat halt ein wachsames Auge auf das Geschehen.

    man kann schon etwas eingreifen, einfach unter Extras->Optionen->Sicherheit bei den Regeln die Zugriffskontrolle entsprechend einstellen z.B. „Alles bestätigen“

  5. Was ich mich jetzt gerade frage: Was ist denn mit „kommerzielle Nutzung“ eigentlich alles gemeint? Also, für welche Punkte müsste man eigentlich eine kostspielige Lizenz erwerben?

    Ich persönlich werde das Programm nutzen, um meinen Verwandten und Bekannten besser helfen zu können. Doch, was wenn ich dafür auf einmal Geld bekomme – im Rahmen eines Obulus? Das sollte noch „privat“ genug sein, denke ich.

    Aber wie sieht es aus, wenn ich das Programm im Rahmen einer Administrator-Funktion innerhalb einer Firma einsetze? Dann erhalte ich ja eigentlich explizit keine finanzielle Aufwandsentschädigung für den Support via Teamviewer. Ist das dann trotzdem „kommerziell“?

    Also… „kommerziell“ im Sinne von „ich verdiene mit dem Support via Teamviewer meinen Lebensunterhalt“ oder bereits „ich arbeite damit in einem Unternehmen der freien Wirtschaft“?

    • Es geht um gewerbliche Nutzung. Es ist egal ob du durch den Einsatz von Teamviewer direkt Einnahmen erwirtschaftest (Bspw. Support über Wartungsvertrag), im Rahmen deines Gewerbes unentgeltlich Support leistest (Schnell mal was verstellen) oder ob du Teamviewer dazu benutzt, um vom unterwegs (Bspw. Außendienst) auf deinen Desktop in der Firma zuzugreifen. Detailfragen beantwortet dir sicherlich http://teamviewer.com/de/company/index.aspx

    • das ich nicht rumdocktorn muss damit es endlich läuft. ich will dem gegenüber helfen und nicht mir selbst helfen bei der telfonsession um meinem gegenüber zu erklären, wie er cspace compiliert, wie er die gui baut, welche abhängigkeiten es gibt ………

      wenn cspace irgendwann mal per .dep oder rpm seinen weg auf die platte findet und mit proxy klar kommt, dann hast du sicher recht. bis jetzt ist es aber eher eine baustelle.

      • ah ok, Danke! Hatte bisher cspace nur unter Win benutzt, und da war es super einfach mit der Installation. Wusste nicht, dass es so umständlich mit der Installation unter Linux ist.


  6. zerwas:

    Hallo Haertie,

    Leute, ich kann dieses “proprietär” einfach nicht mehr hören. Wieso muss denn alles und wirklich alles frei, offen, opensource oder weiß der Geier sein? Es gibt ein Problem, die bieten eine Lösung, fertig.

    Verlangen tue ich gar nichts. Aber das Prinzip Freier Software ist nun mal für einige Menschen ein wichtiges Gut. Und wenn es ein proprietäres Programm gibt, für das es keine gute freie Alternative gibt, erlaube ich mir ein “Meeh” (Beispiel Skype). Musst Du ja nicht lesen.
    Ich denke, das hier ist ohnehin der falsche Ort für eine Grundsatzdiskussion dieser Art.
    Zur Qualität von TeamViewer nochmal: Mir wurde von ein paar Leuten von TeamViewer abgeraten, da es bei ihnen des öfteren zu Abstürzen kam. Lässt sich natürlich nicht verallgemeinern.

    Naja, ich finde es nur immer übertrieben, wenn irgendetwas rauskommt, sofort ein Meeh, Muuh, Bäh kommt, nur weil ich nicht „frei“ ist. Allein die Definition „frei“ ist schon weit dehnbar. Wenn es danach geht, müsste ich den ganze Tag lang Meeh machen. Wenn ich in mein Auto steige und das Navi anmache „Meeh“, wenn ich mein Telefon raus hole „Meeh“, ich den Digitalreseiver am Fernsehr einschalte „Meeh“, Meeh Meeh, den ganzen Tag Meeh. Ich könnte mit dem „Meeh“ aufhören, wenn ich wieder im Wald lebe und meine Beute auf dem Feuer grille, aber naja ….
    Frei Software, Opensource etc. sind gut und je weiter diese verbreitet sind, umso besser, aber in einer kapitalistischen Welt in der sich alles ums Geld dreht, muss man einfach akzeptieren, dass es auch „unfreie“ Dinge gibt, die deshalb nicht gleich schlecht sind.

    Was die Qualität angeht: Mir wurde von einigen Bekannte von Linux abgeraten, da es bei Ihnen zu Abstürzen, Unstimmigkeiten, Problemen mit Grafiktreibern und anderen Stress gekommen ist ……

    Mehr muss ich dazu nicht sagen


  7. Haertie:


    zerwas:

    Frei Software, Opensource etc. sind gut und je weiter diese verbreitet sind, umso besser, aber in einer kapitalistischen Welt in der sich alles ums Geld dreht, muss man einfach akzeptieren, dass es auch “unfreie” Dinge gibt, die deshalb nicht gleich schlecht sind.
    Was die Qualität angeht: Mir wurde von einigen Bekannte von Linux abgeraten, da es bei Ihnen zu Abstürzen, Unstimmigkeiten, Problemen mit Grafiktreibern und anderen Stress gekommen ist ……
    Mehr muss ich dazu nicht sagen

    was hat denn hier wieder die Kapitalismus-Keule zu suchen? 🙂 nichts für ungut 😉 Folgendes ist dazu lesenswerte imho 😀

    http://ef-magazin.de/2010/04/11/1991-gedanken-ueber-open-source-und-freie-marktwirtschaft-sozialismus-reloaded

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