Wer unter GNOME arbeitet und wissen möchte, wie ausgelastet der eigene Rechner gerade ist, findet mit TopHat und Statistig zwei nützliche Erweiterungen. Beide zeigen direkt im Panel wichtige Systemdaten an – ohne separate Fenster und ohne zusätzliche Programme starten zu müssen. Die Unterschiede liegen vor allem im Detailgrad. Ich habe mir beide Erweiterungen angesehen und zeige euch, für wen sich welches Tool lohnt – und wo es Alternativen gibt, falls ihr lieber mit einer eigenständigen Anwendung arbeitet.
Inhaltsverzeichnis
Statistig: Minimalistisch und gut integriert
Statistig (Link geht zu den GNOME Extensions) ist ein schlanker Systemmonitor, der CPU- und RAM-Auslastung als kleine Symbole im Systemstatusbereich einblendet – dort, wo ihr auch Lautstärke, Netzwerk oder Akku seht. Die Anzeige bleibt dezent und ist farbcodiert: Gelb ab 70 %, Rot ab 90 % Auslastung. So erkennt ihr auf einen Blick, ob euer System ins Schwitzen gerät.
Das Design folgt den GNOME-Vorgaben und verzichtet bewusst auf grafischen Ballast. Ein kleiner Wermutstropfen: Statistig klinkt sich zusätzlich ins Systemmenü ein. Das wäre nicht nötig – Einstellungen lassen sich bequem über den Erweiterungsmanager vornehmen. Wirklich störend ist das nicht, aber es wirkt ein wenig überflüssig. Der Quellcode ist auf GitHub verfügbar.


TopHat: Mehr Daten, mehr Überblick
TopHat (Link geht zu den GNOME Extensions) richtet sich an alle, die etwas mehr Kontrolle und Transparenz schätzen. Die Erweiterung zeigt neben CPU- und RAM-Auslastung auch Netzwerk- und Festplattenaktivität – direkt oben in der GNOME-Leiste, mit kleinen animierten Graphen. Das Ganze bleibt übersichtlich, ohne den Desktop optisch zu überladen.
TopHat ist hilfreich, wenn ihr regelmäßig nachvollziehen möchtet, warum das System gerade träge wirkt oder wohin der Datenverkehr fließt. Die grafischen Anzeigen sind kompakt, aber informativ – und bieten deutlich mehr Kontext als einfache Prozentwerte. Wer tiefer einsteigen will, ist mit TopHat gut beraten. Auch hier gibts den Quellcode auf GitHub.


Wenn’s mehr sein darf: Mission Center
Falls ihr lieber mit einer klassischen Anwendung arbeitet statt mit einer Shell-Erweiterung, lohnt sich ein Blick auf Mission Center. Die App wurde kürzlich in Version 1.0 veröffentlicht und setzt auf GTK4 und Libadwaita – optisch modern, funktional umfassend. Ihr seht Prozesse, CPU-Kerne, Speicher, Netzwerk und mehr – alles in einem übersichtlichen Fenster.
Mission Center eignet sich vor allem dann, wenn ihr systematisch nach Engpässen oder ungewöhnlichem Verhalten suchen wollt. Im Unterschied zu den Erweiterungen braucht es dafür ein geöffnetes Fenster – dafür bietet es mehr Tiefe. Wer regelmäßig mit Systemanalysen arbeitet, bekommt hier ein starkes Werkzeug.
Welcher Monitor passt zu euch?
Ob Statistig, TopHat oder Mission Center – alle drei Werkzeuge haben ihre Berechtigung. Statistig ist ideal für alle, die eine minimalistische Anzeige bevorzugen und einfach nur im Blick behalten möchten, ob der Rechner gerade ausgelastet ist. TopHat geht einen Schritt weiter und bietet zusätzliche Einblicke, ohne dabei den schlanken GNOME-Desktop zu stören. Und wer einen vollwertigen Systemmonitor als eigenständige Anwendung sucht, findet mit Mission Center eine moderne Alternative. Rückblickend: Was ist eigentlich aus Conky geworden? Habt ihr den Klassiker noch im Einsatz?
Sehr gute Vorstellung. Danke dir! Kannst du generell alle deine genutzten Erweiterungen vorstellen? Würde mich sehr interessieren.
Hi leachimus, Danke dir. Ja, das steht bei mir auf dem Plan. Ich warte gerade, dass eine mir wichtige Erweiterung für GNOME 48 fertig wird. Sobald das Update kommt, schreibe ich los.