Als der Raspberry Pi im Februar 2012 vorgestellt wurde, beeindruckte er durch seine offene Entwicklung, das soziale Engagement und den günstigen Preis. Von den nackten Zahlen her machte der Raspberry Pi jedoch schon damals wenig her. 700 MHz und 256 MByte Arbeitsspeicher sind selbst für einen günstigen Einplatinencomputer nicht wirklich viel (erst später wurde die Version mit 512 MByte RAM nachgeschoben). Dennoch freut sich der RasPi größter Beliebtheit, inzwischen gingen mehr als 2,5 Millionen RasPi-Boards über den Ladentisch. Egal ob als kleiner Server, als Bastelrechner oder Mediacenter, überall ist der RasPi zu finden. Dennoch wünschen sich viele einen schnelleren Raspberry Pi, doch diesem kommt auch der neue Raspberry Pi Model B+ noch nicht nach. Als schnellere Alternative bietet sich der Banana Pi mit 1 GByte RAM, Gigabit-Ethernet und Dual-Core-CPU an. Doch kann der Banana Pi den Raspberry Pi ersetzen? Ich ziehe einen Vergleich.

Schaut man einfach nur auf die nackten Zahlen, dann geht der Banana Pi als klarer Sieger aus einem Vergleich der beiden SBCs hervor. Im Banana Pi arbeitet ein Allwinner-A20-SoC mit einer auf 1 GHz getakteten Dual-Core-CPU, einem GByte Arbeitsspeicher und einer Netzwerk-Schnittstelle, die ihre Daten mit bis zu 1 GBit/s durch die Leitung jagt. Mit all dem kann auch der neue Raspberry Pi Model B+ nicht mithalten, dieser bringt zwar eine ganze Reihe von Verbesserungen mit, setzt aber auf den selben Chipsatz — er arbeitet daher keinen einzigen Deut schneller als seine Vorgänger. Wer einen schneller RasPi haben möchte, der muss daher zu einer Alternative wie eben dem Banana Pi greifen.

Raspberry Pi Model B+ Banana Pi
SoC Broadcom BCM2835 Allwinner A20
CPU ARM1176JZF-S (700 MHz bis 1000 MHz) ARM Cortex-A7 Dual-Core (1000 MHz)
GPU Broadcom VideoCore IV ARM Mali 400MP2
RAM 512 MByte 1 GByte DDR3 DRAM
LAN 10/100 MBit/s 10/100/1000 MBit/s
GPIO 17 Pins 26 Pins, I2C, SPI, UART, CAN bus
SATA 7-Pin-SATA-Port
USB 4x USB 2.0 Host 2x USB 2.0 Host, 1x USB OTG, 1x CSI Kamera
Sonstiges Onboard Micro und IR-Receiver
Größe 85,6 mm x 56,0 mm 92,0 mm x 60,0 mm

Meinen Banana Pi habe ich mir schon vor einigen Monaten direkt über AliExpress aus China kommen lassen. Inzwischen gibt es den Banana Pi auch ganz regulär im Handel, so dass man sich nicht mit dem Zoll herumschlagen muss und auch Garantieansprüche leichter durchsetzen kann. Auch Amazon hat den Banana Pi im Angebot, dort finden sich auch diverse Sets mit Strom- und WLAN-Adapter. Wer seinen Banana Pi längerfristig einsetzen möchte, der sollte sich vielleicht auch gleich ein Case für seine kleine Banane leisten. Aufgrund der unterschiedlichen Größe und leicht versetzt angebrachten Anschlüsse passt der Banana Pi nämlich nicht in für den Raspberry Pi gedachten Gehäuse.

Kompatibilität zum RasPi nicht gegeben

Dadurch ergeben sich zudem auch Probleme, wenn man Erweiterungsboards auf den GPIO setzen möchte. Diese funktionieren aufgrund identischer Verschaltung elektrisch, allerdings passen viele Raspberry-Pi-Boards rein mechanisch nicht auf den Banana Pi. Die abgebildete Pi USV etwa sitzt mehr schlecht als recht auf den Banana Pi, auf der Rückseite muss man zudem aufpassen, dass das Board keinen Kurzschluss verursacht. Um die Unterschiede zu sehen, klickt euch einfach durch die obige Galerie.

Das eine oder andere Board wird zudem gar nicht erst auf die Erweiterungs-Pins passen, weil die Banana-Pi-Entwickler den GPIO-Port ein paar Millimeter näher in Richtung der gelben S-Video-Buchse gerückt haben, was man auf dem dritten Bild der Galerie recht gut erkennen kann. Baut das gewünschte Erweiterungsboard an dieser Stelle aus, dann wird man es mit Sicherheit nicht den Banana Pi aufsetzen können. Ich würde daher besser nicht damit Rechner, dass ich das von mir gewünschte Board auch auf dem Banana Pi nutzen kann.

Linux-Distributionen für den Banana Pi

In den ersten News zum Banana Pi wurde gerne davon gesprochen, dass der Banana zum Raspberry Pi kompatibel sein sollte, hier muss ich euch allerdings enttäuschen. Nicht nur Gehäuse und Erweiterungsboards passen nicht, wer zudem die Speicherkarte aus einem Raspberry Pi in einen Banana Pi steckt, der erlebt… nichts. Der Banana Pi kann nicht von einem für den Raspberry Pi gedachten System booten, die Hardware der beiden PBCs unterscheidet sich einfach zu stark, als dass die Raspberry-Pi-Images ohne Anpassungen auf dem Banana Pi funktionieren würden.

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Ganz so schlimm ist dies jedoch nicht, der Banana-Pi-Hersteller Lemaker bietet diverse Linux-Images an zum Download an. Neben Lubuntu, OpenSuse, Raspbian oder Arch Linux, gibt es auch ein Bananian-Image auf Basis von Debian Wheezy. Das Projekt hat mittlerweile den Segen von Lemaker bekommen und präsentiert sich auf seiner eigenen Homepage. Die Installation eines Banana-Pi-ISOs unterscheidet sich ansonsten nicht von der eines Systems für den Raspberry Pi: Ihr holt euch das Image, entpackt es, schaut unter welcher Disk-ID eure SD-Karte gelistet ist und schreibt das Image auf die mindestens 4 GByte große Speicherkarte.

$ wget http://www.bananian.org/_media/bananian-latest.zip
$ unzip bananian-latest.zip
$ lsblk
NAME MAJ:MIN RM SIZE RO TYPE MOUNTPOINT
sda 8:0 0 119,2G 0 disk
├─sda1 8:1 0 26G 0 part /
├─sda2 8:2 0 89,2G 0 part /home
└─sda3 8:3 0 4G 0 part [SWAP]
sdc 8:32 1 7,4G 0 disk
$ dd if=bananian-latest.img of=/dev/sdc bs=1M && sync

Bananian installiert einen kräftig abgespeckten ARMhf-Port von Debian Wheezy auf dem Banana Pi, der direkt auf den Paketquellen von Debian aufbaut und keine Abhängigkeiten zu Raspbian besitzt. Dennoch ist Bananian binär-kompatibel zu Raspbian, ihr könnt als für Raspbian gebaute DEB-Pakete auch auf einem Bananian über die Paketverwaltung einspielen. Das System bringt von Haus aus keinen Xserver mit, verbraucht daher auch nach dem Start nur 25 MByte Arbeitsspeicher. Bananian eignet sich daher ideal für die User, die aus dem Banana Pi einen kleinen Server machen möchten.

Nach dem Flashen des Bananian-Image startet ihr euren BPi mit dem neuen System, am einfachsten logt ihr euch danach per ssh root@bananapi von einem zweiten Linux-Rechner ein, das Passwort für den Root-Account lautet anfangs einfach nur pi. Anschließend schmeißt ihr bananian-config an, um die Installation des Systems abzuschließen. Das Skript richtet ein ordentliches Passwort für Root ein, hilft beim Setzen der Lokales und vergrößert gegebenenfalls zum Abschluss den Speicherbereich auf die komplette SD-Karte. Startet danach das System einmal neu, führt dann mit apt-get update && apt-get dist-upgrade ein komplettes Update durch und startet dann den Banana Pi letztendlich noch einmal komplett neu durch.

Banana Pi und Raspberry Pi im Vergleich

Aufgrund der verbesserten Rechenpower, dem Gigabit-Netzwerk und dem Sata-Anschluss lockt natürlich jetzt die Idee den Banana Pi als kleinen Server einzurichten. Das funktioniert mit dem Raspberry Pi natürlich auch, da sich bei diesem jedoch die USB-Ports und die per internem USB angebundene Netzwerkschnittstelle die Bandbreite eines USB-Anschluss teilen, eignet sich der Raspberry Pi nur bei eher geringen Datenraten als File-Server. Mit seiner Gigabit-Schnittstelle sollte der Banana Pi deutlich schneller im Netz arbeiten, erderschütternd deutlich sind die Unterschiede jedoch nicht.

Raspberry Pi Model B+ Banana Pi
Zeit [s] Datenrate [MBit/s] Zeit [s] Datenrate [MBit/s]
Schreiben auf SD-Speicherkarte
cifs 174,5 46,9 80,8 101,4
scp 261,3 31,35 175,3 46,7
ftp 120,1 68,2 84,0 s 97,5
Schreiben auf USB-Datenträger
cifs 185,3 44,2 92,8 88,3
scp 257,6 31,8 146,7 55,8
ftp 125,3 65,4 94,1  87,1

Je nach Protokoll schaufelt der Banana Pi mehr als doppelt so viele Daten durchs Netz, an die vollen Gigabit/s kommt der Banana Pi allerdings nicht annähernd heran. Besonders deutlich tritt der Unterschied bei Samba aka cifs hervor. Hier legt sich der Banana Pi mehr als 2,5 mal so schnell ins Zeug wie der Raspberry Pi. Weitere Vergleiche der Leistungsdaten erspare ich mir an dieser Stelle, die hat kann man auf hardware-libre.fr im Detail nachlesen. Insgesamt liegt der Banana Pi aufgrund seiner besseren Hardware selbstverständlich deutlich vorn. Das erstaunliche dabei ist sogar, dass der BPi dabei sogar ein kleines bisschen weniger Strom verbraucht, als der Banana Pi Model B — das bestätigen auch meine Messungen.

Banana Pi als XBMC- bzw. Kodi-Mediacenter

Wie viele von euch setze ich einen Raspberry Pi als Mediacenter ein. Aktuell erledigt dies bei mir ein Raspberry Pi Model B der ersten Generation mit nur 256 MByte Arbeitsspeicher in eigentlich vollständiger Zufriedenheit mit OpenELEC als Betriebssystem. Die auf XBMC bzw. jetzt Kodi abgestimmte Distribution auf Basis von LFS geht sehr behutsam mit den knappen Ressourcen um und läuft daher einen Tick runder, als das etwas flexiblere Raspbmc. Alles in allem dürfte das Mediacenter dennoch ein kleines bisschen schneller arbeiten, besondern in der Bedienungsoberfläche merkt man dem RasPi das Fehlen einiger Rechnenmuskeln an, der Banana Pi könnte hier locker in die Bresche springen.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=u7lo-ulCnd8

Es bleibt jedoch beim „könnte“, denn die Situation rund um XBMC/Kodi und den Banana Pi sieht alles andere als rosig aus, denn eine so perfekt abgestimmte Mediacenter-Distribution wie eben Raspbmc oder OpenELEC gibt es bisher für Banana Pi nicht. Stattdessen muss man sich durch das Lemaker-Forum hangeln und XBMC-Images hinterherlaufen, die nach wie vor mit heißer Nadel gestrickt wurden. Am besten sieht noch dieses XBMC-Image für den Banana Pi aus. Das Video zeigt, dass die XBMC-Oberfläche flüssig läuft, allerdings basiert das Image auf einer veralteten XBMC-Version und außerdem — was noch deutlich schwerer wiegt — fehlt es sämtlichen auf Linux basierenden XBMC-Images an Hardwarebeschleunigung für die Videodarstellung. Generell rät die Linux-Sunxi-Community, die Linux-Treiber für die AllWinner-Chipsätze entwickelt, aktuell davon ab XBMC auf dem Chipsatz zu versuchen: Man sei noch nicht soweit. Die Thematik lässt sich auch in der Banana-Pi-Facebook-Seite nachlesen.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=yIQVlLNrZPo

Nun aber läuft auf dem Banana Pi nicht nur Linux, sondern auch Android, ganz offiziell gibt es ein Image mit Android 4.2 für den Banana Pi. Schaut man sich den Thread im XBMC-Forum zum Banana Pi an, dann macht es aktuell deutlich mehr Sinn den Banana Pi als Mediacenter eher mit Android zu betreiben. Aktuell unterstützt das Android-Image jedoch nicht Full-HD, den letzten Kommentares des Freds zur Folge, steht jedoch ein Image mit Android 4.4 vor der Tür, dass dann auch Full-HD mitsamte Hardwarebeschleunigung bietet und somit als leistungsfähige Plattform für ein kleines Mediacenter dienen könnte.

Fazit: Besser doch beim Raspberry Pi bleiben

In meinen Augen lohnt es sich aktuell nicht den Banana Pi zu holen: Auch wenn der BPi ein „Pi“ im Namen trägt, er ist kein Raspberry Pi. Der Banana Pi ist nicht kompatibel zu Raspberry-Pi-Images, braucht neue Gehäuse und kommt aufgrund leicht geänderter Abmasse nicht mit den für den Raspberry Pi entwickelten Erweiterungsboards zurecht — obwohl er es vom GPIO-Header eigentlich könnte. Zudem fehlt dem AllWinner-Chipsatz nach wie vor ein Linux-Treiber für hardwarebeschleunigte Videoausgaben. Den XBMC-Raspberry-Pi im Wohnzimmer gegen einen Banana Pi auszutauschen, macht daher aktuell noch keinen Sinn. Wer sich einen Banana Pi anschafft, der sollte sich genau überlegen, ob der SBC auch wirklich seinen Anforderungen entspricht.

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16 Kommentare

  1. Hallo, insgesamt ein interessanter Bericht. Tatsächlich hatte ich mit dem Gedanken gespielt meinen RasPi durch einen Banana Pi zu ersetzen.

    Der Text enthält übrigens einige Fehler, wie zB
    „dass der BPi dabei sogar ein kleines bisschen weniger Strom verbraucht, als der Banana Pi Model B“

  2. Ich finde auch vor allem blöd, dass er zwei meiner persönlichen Kritikpunkte am Raspberry Pi nicht behoben hat (im Gegensatz zum RPi B+):

    1. Der Stromstecker ist auf der anderen Seite wie der Rest: Sehr störend.
    2. Die SD-Karte guckt einfach zu weit heraus: Eine MicroSD-Karte wäre praktischer (auch wenn allerdings eine SD-Karte an und für sich etwas einfacher zu behandeln ist als eine MicroSD-Karte).

  3. Schade, ich hätte den Banana Pi auch ganz gerne als Mediacenter eingesetzt, aber so wird das dann wohl nix werden. Bis es nen Raspberry Pi der 2. Generation gibt, komme ich dann wohl noch mit meinem Himbeertörtchen zurecht.

  4. Danke für den ausführlichen Bericht. Mein Raspberry läuft mit Nginx, Php –> Owncloud/Ffsync, Postfix, Dovecot, Fetchmail und Roundcube als Imap-Server und CloudDienst. Habe mit dem Gedanken auf einen BPi zu wechseln gespielt. Was meinst du?

  5. Sehr schade ist auch, dass der BPi kein CEC unterstützt. Schalte derzeit per CEC einen angeschlossenen 47″-TV an, wenn ein bestimmtes Ereignis (Alarmeingang auf serieller Schnitstelle) eintrifft. Der Raspi ist mit der Grafischen Oberfläche, dem Lighttpd, dem MySQLd und der Ansteuerung eines GSM-Modems via SMS-Tools sehr überlastet. Beim BPi müsste ich dann leider noch diesen CEC-Adapter kaufen…

  6. Ich habe vor einigen Monaten einen Odroid U-3 gekauft (http://www.hardkernel.com/main/main.php)

    Dieser läuft seit Monaten störungsfrei und verrichtet mehrere Dienste: „ADSB- Receiver, Owncloud, Tor Server … “

    Ich würde jederzeit wieder zum Odroid greifen … ich habe vor einigen Tagen ein Raspberry Pi gekauft, dieser soll nur eine einzige aufgabe übernehmen, denke aber jedesmal wieder: „was ne lahme Krücke“ 😀

  7. Klasser Test! Kann ich nur bestätigen und noch ein paar Erfahrungen hinzubringen:

    Nette Idee, aber die nervige Mali GPU. Das gleiche Problem wie zum Beispiel beim ODROID U3/Cubiboard. Es gibt einfach keine richtig passenden Kerneltreiber, die richtig funktionieren (OpenGles ist ein Graus, z.B. kein HighPrecision…). Mit viel Gefrickel und zig Kernelbuilds bekommt man ein recht „instabiles“ etwas.

    Ansonsten ist das Teil bei der Rechenleistung sicherlich etwas performanter als ein PI. Größter Vorteil ist wirklich die weitestgehende Kompatibiltät. Aber wer tiefer in den Pi hineinprogrammiert wird immer auf die Probleme stoßen, dass da eben kein Broadcom Chip sondern etwas anderes rennt.

    Die Foundation gibt die Chips ja wohl für Dritthersteller nicht frei, deshalb der Mali Kram… (ist etwas für Android, da gibt’s gute Treiber)

    Als typischer Server ist alles im grünen Bereich. Aber lieber noch 20 Euro mehr ausgeben und einen ODROID nutzen. Da ist bis auf die fehlende GPIO Ports alles nochmal eine Nummer besser. Vor allem performt die Netzwerkschnittstelle deutlich besser, doppelt so viel speicher eMMC Speicher und halt 1,7 GHz mit vier Kernen 🙂 Rechenleistung satt. Wer nicht GPU und speziellen Audiokram macht, kommt aber mit allen Boards ganz gut aus.

    Banaboard, Cubiboard, ODroid und wie sie alle heissen, sind eindeutig frickeliger und nix für Anfänger. Eine gewisse „Leidensfähigkeit“ im Bereich des Kernel ist dabei notwendig. Bei diesen Boards ist die Community deutlich kleiner und da ist viel mehr „selbst ist der Kernelbauer“ angesagt 🙂

    P.S.: Ich habe sie alle :-), da ich aktuel mich mit der Portierung von PI3D beschäftige.

  8. Schöner Bericht. Bin nach ca. 1-jähriger Nutzung eines RasPi auf einen BanPi umgestiegen. Benutze das Ding „headless“ für mein „self-hosted“ WordPress Blog. Der Umstieg fiel recht leicht, weil ich die Hardware über einen Cobbler angeschlossen habe. Ein Raspbian Image gibt es ja mittlerweile auch für den BanPi, so dass ich nur den WordPress Ordner und die MySQL Datenbank verschieben musste. Die GPIO pins waren zu 100% kompatibel, ich hab ’ne Menge angeschlossen, Webcam, OLED Display, ADC, DHT22, Dallas Sensor, 433 Mhz Funkmodul, und ein Barometer. Funktionierte alles out-of-the-box. Lediglich der I2C bus musste in den Python Skripten angepasst werden. Für WordPress ist die Performance besser als mit dem RasPi, da machen sich DualCore und mehr Speicher bemerkbar.
    Der SATA Anschluss ist auch ein Gewinn, immerhin werden mit einer SSD ca. 120 MB/s erreicht.

  9. Hallo zusammen, da ich absoluter Neuling in Sachen Linux und RPi bin, und auch wohl bleiben werde weil mir sämtliche Zeitschriften zu Linux einfach zu kompliziert erscheinen oder es auch sind, war ich eigentlich froh das es solch eine Webseite gibt und ich diese auch noch als informativ ansehe.

    Mein Sohn hat eine RPi und werkelt auch damit mehr oder weniger rum, ich hatte mir das Teil mal angesehen und es ist mir eindeutig zu langsam und da dachte mir das ich evtl. mit der BPi besser klar kommen würde aber nachdem ich diese ganzen Beiträge hierzu gelesen habe lasse ich auch davon die Finger, zumal ich den Beitrag von Herrn Peter Heß und deren Aussage die BPi usw. ist nichts für Anfänger sehr gut fand. Ich wollte eigentlich nur meine Musik auf meine HiFi-Anlage streamen aber da werde ich mir dann doch was anständigeres kaufen.

    Vielen Dank an alle ihr habt mir bei der Entscheidung die Finger als Anfänger von sowas zu lassen unheimlich geholfen.

    • Gute Idee,

      einen Einplatinencomputer besitze ich noch nicht, aber von Linux habe ich schon einmal gelesen ;). Linux ist kein Windows!
      Für Sie wäre der RasPi mit dem bekannten Mediacenter interessant. Sie können sich ja eine SD-Karte kaufen und versuchen es auf dem RasPi Ihres Sohnes zu installieren: Anleitungen gibt es dazu sehr viele im Internet und eine 4GB-SD-Karte ist gar nicht so teuer. Falls Ihnen das gelingt, kaufen Sie für sich einen – wenn möglich baugleichen – RasPi und bauen dort diese SD-Karte ein und dann sollte das Ding laufen.

      Der Artikel hat mich davon überzeugt einen Banana Pi oder einen Cubieboard 2 zu kaufen, wobei Letzterer nahezu dieselbe Hardware besitzt und dennoch 30€ mehr kostet. Vielen Dank für den Hinweis auf den Banana Pi. Diesen hatte ich bisher nicht auf dem Schirm.

  10. „…Der Artikel hat mich davon überzeugt einen Banana Pi oder einen Cubieboard 2 zu kaufen, wobei Letzterer nahezu dieselbe Hardware besitzt und dennoch 30€ mehr kostet. Vielen Dank für den Hinweis auf den Banana Pi. Diesen hatte ich bisher nicht auf dem Schirm…..“

    Ich würde nicht auf die 30 Euro schauen. Je nachdem was man machen will ist der Cubi die bessere Lösung. Besser Befestigung, sinnvollere Anordung der Ports. Ausreichend LEDs und Taster für alles mögliche. Hängt starke vom Einsatzzweck ab. Insbesondere das das mitglieferte „MiniRack“ ist schon mal locker 10 Euro mehr wert + das Adapter für die SSD/SATA ist auch dabei. Den Rest muss man selbst enscheiden. Wenn man eher ein Mini-Universalrechner haben will ist der Cubi IMHO die bessere Lösung. Für Hardwarebasteleien sticht das Argument 30 Euro 🙂 Schön beim Cubi (finde ich) ist es gelöst, das man direkt die SSD mit in den „Rack“ schrauben kann. Das gibt eine ganz kompakte Konstruktion, die man sehr gut in eine Box integrieren kann. Ich habe das Teil z.B. einfach auf eine Platte montiert und hinten an den Monitor gebastelt. Bis auf den Bau der Adapterplatte (Umbau einer alten VesaMount Platte) keine Mehrkosten. Sitz wacket und hat Luft. Für mich zu der Zeit (vor ODROID und BananaPi) die optimale Lösung. Ist aber im Vergleich zum Banana ein „Platzmonster :-)“

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