Bislang war es bei Ubuntu so üblich, das nach dem Release einer Ubuntu-Version nichts mehr an den Paketquellen geändert wurde. Lediglich essentielle Fehlerbehebungen oder Sicherheitsupdates wurden über die Update- bzw. Security-Quellen verteilt. Für die Mozilla-Produkte bedeutete dies, dass nur so genannte Minor-Updates wie bspw. ein Update von Firefox 3.0.x auf Firefox 3.0.x+1 in die Quellen eingespielt wurde. Ein größeres Update wie von Firefox 3.5 auf Firefox 3.6 wurde jedoch nie durchgeführt.
Canonical möchte dem Anwendern so eine stabile Umgebung – stabil bitte im Sinne von „Hier ändert sich nichts“ – garantieren. Unternehmenskunden freuen sich über diese Stabilität, private Anwender dagegen, besonders Umsteiger von einem gewissen System aus Redmond, sind jedoch meist etwas verwirrt warum ihr heiß geliebter Firefox nicht automatisch aktualisiert wird.
Dies wird sich wohl in Zukunft zumindest in Bezug auf den Firefox-Browser ändern. Wie im Let’s test Ubuntu NOW!-Blog und der Ubuntu-Devel Mailingliste bekannt gegeben wurde, wird der aktuelle Firefox in die Update-Quellen aller noch unterstützen Ubuntu-Versionen eingespielt werden. Der Grund dafür liegt nicht daran, dass man nun Ubuntu zu einer Rolling-Release-Distribution machen möchte, sondern an der Tatsache dass Mozilla selber die Release-Schraube immer schneller dreht.
Mozilla will zukünftig Minor-Release im 4-6 Wochen Takt und Major-Releases im Rhythmus von 4-6 Monaten veröffentlichen, dabei soll automatisch der Support älterer Versionen mit Sicherheitsupdates eingestellt werden. Für Canonical würde das bspw. in Bezug auf Ubuntu heißen, dass nach wenigen Monaten sämtliche Firefüchse in sämtlichen Ubuntu-Versionen von Hand geflickt werden müssten. Diese Arbeit möchte man sich wohl ersparen.
Wer will kann sich an den Tests dafür beteiligen, Informationen finden sich in dem genannten Blog-Beitrag wie auch auf der Mailingliste. Man beginnt mit Ubuntu Hardy, die weiteren Ubuntu-Versionen werden später folgen.
Das einzig sinnvolle, was sie machen können. Aber ich hör schon die ersten schreien, wie damals bei Hardy mit dem Firefox 3.0 Beta
Es sind nicht immer nur die „Windows Umsteiger“ die aktuelle Programmversionen Bevorzugen, es wäre ja auch ein Unsinn neuere Versionen oder Programme bei Linux nur nach der Instabilität oder Sicherheit des Gesamtsystems zu definieren.
Da sie ja oft auch neue Funktionen mitbringen oder Bugs beheben auf die der Anwender oftmals dringend Wartet.
Der Fehler liegt hier eigentlich im System von Linux, Systembibliokeken für alle Programme mögen in der Theorie ja ganz Nett sein. Sie Verschlangen das System und machen es Sicherer.
In der Praxis sieht das aber oftmals leider anderes aus neuere Systembibliokeken sind doch nicht zu 100% mit den älteren kompatibel so kommt es dann oftmals schon bei Sicherheitsupdate dieser zu den bekannten plötzlichen Problemen mit Programmen „die Gestern noch liefen…“
Neue Versionen von Programmen benötigen meist auch neue Systembibliokeken und lassen sich deshalb nur mit einer „Teilaktualisierung“ des gesamten Systems und Mitlöschen anderer Programme überhaupt Installieren.
Daher helfen dort auch „Rolling-Release-Distribution“ den Normal Anwender nicht immer weiter sonden sind eher „Bastel-Systeme“.
Dieses ist mit ein Hauptgrund für die Unttraktivität von Linux, der Anwender möchte heutzutage halt alle Programme einfach per Doppelklick einfach Installieren und Aktualisieren können.
Wie man dieses Problem unter Linux lösen könnte, da bliebe wohl nur den Programmen wie bei Windows auch eigene Systembibliokeken zu Erlauben, was natürlich dann auch wieder wenn auch andere Probleme bereiten würden.
Dieses „nicht mehr Linux?“ würde dann sicher von vielen Anwendern dafür geliebt werden, aber wohl doch von den Verfechtern der reinen Lehre, Stabilität und Sicherheit gehasst werden.
Eine gute Lösung dieses Problems hat bisher leider mit Linux noch niemand gefunden und man kann nur auf die Zukunft hoffen, da ich denke das Problem muss irgendwann auch gelöst werden ? ….
> Wie man dieses Problem unter Linux lösen könnte, da bliebe wohl nur den Programmen wie bei Windows auch eigene Systembibliokeken zu Erlauben, was natürlich dann auch wieder wenn auch andere Probleme bereiten würden.
Es verbietet ja niemand einem Programm eigene Bibliotheken mitzubringen 😉 Generell sind aufgezwungene Versions-Upgrades in meinen Augen ein größeres Problem als das „leidige“ Warten auf eine neue Ubuntu-Version. Der IE6 bspw. ist ja nicht nicht totzubekommen, weil die Anwender zu doof sind einen aktuellen Browser zu installieren. Es sind die Unternehmen, die ein Upgrade rauszögern, weil Webappliances auf den IE6 angewiesen sind.
>Der IE6 bspw. ist ja nicht nicht totzubekommen, weil die Anwender zu doof sind einen aktuellen Browser zu installieren. Es sind die Unternehmen, die ein Upgrade rauszögern, weil Webappliances auf den IE6 angewiesen sind.<
Das IE6 Problem ist in meinen Augen hauptsächlich ein Windows 2000 Problem, was sehr häufig immernoch auf älteren Rechnern in geschäftlichen Umfeld einsetzt wird und damit kann man nicht auf einen neueren IE Updaten !
Würde MS den IE 8 auch in einer Win2000 Version Anbieten hätte sich das Problem eigentlich erledigt, nur wollen sie lieber ein neues OS Verkaufen.
Es bleibt halt auch bei Linux die Frage , entweder ein Consumer OS mit allen "Schnick Schnack" und den neusten Programmen oder halt ein OS für das Geschäftliche Umfeld was auf unbedingte Stabilität setzt.
Ubuntu scheint sich aber eher an den Consumer zu Orientieren und es Attraktiv zu machen.
> Ubuntu scheint sich aber eher an den Consumer zu Orientieren und es Attraktiv zu machen.
Was ja eigentlich nichts böses ist 🙂
>Was ja eigentlich nichts böses ist<
Nein auf keinem Fall,
nur hat der priv. Anwender halt diesbezüglich andere Vorlieben und Interessen als jemand der Ubuntu Gewerblich einsetzt und auch damit die Sache bisher Finanziert.
Wie Ubuntu das Problem auf Dauer zukünftig lösen möchte wird interessant 😉
hmm…bekommt jetzt jedes Programm ne extra Wurst? Wäre es nicht geschickter das ganze so umzubasteln das bestimmte Programme (halt mit erhötem Aktualisierungszyklus, wie halt der Fuchs/Panda) zweimal vorkommen?
Sprich einmal im „normalen“ Repo, wo sie halt wie bisher gepflegt werden, dann gibt es ein zweites „RollingRelease“-like Repo wo die Programme nochmal drinn sind aber immer sofort geupdatet werden wenn der Hersteller was stabiles rausgibt. Bei der Installation (bzw. irgendwo in der Systemverwaltung) kann man dann für ein Programm einstellen ob man es lieber stabil und alt will oder eben immer neu und gepflegt, basierend darauf wird dann entschieden aus welchem repo gezogen wird.
Aber so eine Flickschusterei…kann man auch gleich ne komplette RRD draus machen (IMHO)
@detru: Aber dann müssten Sie ja die doppelte Arbeit machen.
Ich find’s gut und da FF nun einfach mal ein elementarer Bestandteil von Ubuntu ist (ich würde fast behaupten, dass es das meistgenutzte Programm ist….) macht es in meinen Augen auch Sinn, da eine Ausnahme zu machen.
Na, i‘ weiß net. Zum einen gibt es ja auch noch ein Argument gegen RR, das nicht Stabilität heißt, sondern Funktionskontinuität. Wenn ich gerade an etwas arbeite und plötzlich verändert sich durch ein Update die Funktionsweise meines Werkzeugs, ist das unter Umständen nicht so lustig (ja, ich weiß – man kann’s lassen bzw. auch selektiv sperren, aber sowas passiert). Ok, beim Firefox ist das jetzt nicht unbedingt das große Problem (außer u.U. in Bezug auf Plugins am Anfang), aber xy verwirrende Extrawürschtel, wenn’s Schule macht, sind auch nicht das Wahre.
Außerdem gibt es dafür ja schon eine Technik/Infrastruktur bei Ubuntu, nämlich PPAs. Warum sagt Connectical nicht, wir machen ein offizielles PPA für Firefox auf und garantieren -grob- fehlerfreie Nutzung – außerdem setzen wir einen Button im Software Center für bequeme Installation. Wäre mMn die besserere und sauberere Methode.
Und was die Bibliotheken angeht: Das stimmt leider. Aber wenn man es darauf anlegt, kann man auch gescheit backporten – siehe Debian. Da kann man über die offiziellen Backports auch problemlos selektiv z.B. den Iceweasel / Firefox installieren, der gerade -mit minimaler Verzögerung- in testing aktuell ist (noch 2.5). Und das, obwohl das Grundsystem in Linux-Heimanwender-Maßstäben „uralt“ ist.
Ich glaub kaum das Chromium Standardbrowser wird, da ist dann das gleiche Problem noch gravierender als bei Firefox. Chromium bringt ca. alle 3 Mon eine neue Version.
Zudem ist dieser Browser für das geschäftliche Umfeld weniger geeignet.
Kann aber auch sein das Ubuntu für priv Kunden doch noch noch eine RollingRelease light Version Strickt , viele verlangen es und es wäre alle mal besser als 10 Fremdquellen einzubauen?
Einzelne Quellen sind modularer, d.h. es gibt kein alles oder nichts – da wären Backports wie bei Debian die bessere Lösung, aber ich weiß nicht, ob sie das von den Ressourcen her hinbekommen würden , da sollen sie mMn lieber noch ein wenig mehr an der Stabilität gerade der LTS-Versionen arbeiten. Außerdem gibt es für RR u. Ubuntu-ähnlich Debian testing, das ist besser als sein Ruf. 😉
(sogar ein schmalos umbenanntes „Debian Software Center“ gibt es, soviel zu „es fließt nichts zurück“)
Das mit den Ressourcen gilt natürlich auch für ein „RollingRelease“.
In Anbetracht der negativen externen Effekte die die Verwendung von veralteten Browsern (siehe IE6) mit sich bringt, ist das eine begrüßenswerte Entscheidung seitens Canonical.
Tja… Mal provokant gefragt: Ist es nicht eh grad nur die uebergangszeit, bis Chromium der Standardbrowser wird? Ich finde den eh besser.
Es ist ziemlich egal, ob FF oder Chromium oder IE for Linux Standardbrowser ist, da Canonical ja nicht nur die Standardanwendungen supporten muss, ne?
Soweit ich weiß, (erstmal) nur für die Netbook Edition – wegen des geringeren Ressourcenverbrauches. Ansonsten teile ich deine Ansicht nicht (@sputnik) -da er mir ein Stück zu spartanisch daherkommt & es noch ein paar FF-Addons gibt, welche der Bequemlichkeit sehr zur Gurte kommen- aber solange er über die Repos nachinstalliert werden kann -u. davon gehe ich aus-, ist das ja eh Jacke wie Hose.
Canonical supportet die Software in main. Was spricht dagegen, Firefox, wenn er nichtmehr der Standardbrowser ist nach universe „abzuschieben“?
Ein Marktanteil von 60%? Es ist auch egal, wo man was hinschiebt, irgendwer muss es halt supporten. Warum also nicht ohnehin supportete Versionen nehmen?