Gears, ehemals Google Gears, ist ein unter der freien BSD-Lizenz stehendes Add-On für verschiedene Webbrowser mit dem Webanwendungen unter anderem Daten lokal auf dem Rechner ablegen können. So ist es mit Gears z.B. möglich Google Reader in einen „Offline-Modus“ zu versetzen, in dem die Inhalte der Feeds lokal abgespeichert werden, so dass man sie später Offline lesen kann. Setzt man im Offline-Modus Tags oder Favoriten, so werden diese später – wenn man wieder Online ist – mit Google Reader synchronisiert. Auch für das WordPress Admin-Backend gibt es einen Turbo-Modus der Gears verwendet.

Leider gibt es Gears bis heute noch nicht offiziell in einer 64-bit Version. Auf der Homepage steht unter den Anforderungen nur „32-bit OS (64-bit not supported)“. Doch findige Leute konnten auf Grund der freien Lizenz von Gears das Add-On patchen und für 64-bit Linuxe aufbereitet, so dass man es leicht installieren kann. Die entsprechende Diskussion und die Patche findet man im Diskussionsforum zu Gears in diesem Thread. Da es nicht gerade einfach ist Gears selber zu patchen und zu compilieren kommen die fertigen Erweiterungen von Niels Peen gerade recht.

Dort findet man .xpi-Dateien der aktuellen Gears Version, die man auch auf einem 64-bit Linux problemlos installieren kann. Nach der Installation des Add-Ons und einem Neustart des Browsers kann man Webanwendungen erlauben Gears zu benutzen. Im Google Reader findet man am oberen Rand beispielsweise einen grünen Pfeil über dem man zwischen On- und Offline-Modus hin und her schalten kann.

Google Reader mit Gears
Google Reader mit Gears

Ich habe schon öfters Aussagen gelesen, nach denen Webapplikationen wie Google Reader dank Gears an Performance gewinnen sollen, doch das kann ich nicht nachvollziehen. Das WordPress Backend ist keinen deut schneller, und bei Google Reader in Firefox kann ich auch keinen Unterschied feststellen. Da ist Chromium deutlich flotter… Dennoch ist es gut zu wissen, dass man – so man will – Google Gears auch auf einem 64-bit Linux benutzen kann.

Vorheriger ArtikelGespräch mit Beat Knecht, CEO von Zattoo
Nächster ArtikelMeine Links der Woche (III)
Hallo, ich bin Christoph - Linux-User, Blogger und pragmatischer Fan freier Software. Wie ihr ohne Zweifel bemerkt haben solltet, schreibe ich hier über Linux im Allgemeinen, Ubuntu im Speziellen sowie Android und andere Internet-Themen. Wenn du Freude an meinen Artikel gefunden haben solltest, dann kannst du mir über Facebook, Twitter oder natürlich dem Blog folgen.

4 Kommentare

  1. Oh doch, da gibt es Unterschiede 😉
    Stellt euch mal vor, ihr habt nen vier Jahre alten Bürorechner (übrigens auch 64bit) und ein DSL-Lite (384er), dann merkt man was, zum Beispiel bei Docs oder GoogleMail. Hat man bei Firefox dann noch den Offline Modus an und vorher bei Docs alles synchronisiert, kann man sogar alles bis auf PDFs anschauen, ohne das Dokument noch einmal zu laden. Sogar docs.google.com wird im Offline-Modus geöffnet. Also muss es was bringen 😉

  2. Sooo schwer ist es auch nicht Gears selbst zu kompilieren. Da ich den fertigen 3rd-Party-Builds nicht traue habe ich diesen Weg gewählt. Wobei es schon ein wenig komisch anmutet mitten im Gears-Code Dinge zu verändern um obskure Fehlermeldungen zu entfernen. Leider zerschießt mir das Firefox Plugin Update regelmäßig mein Custom-Build-Gears.

Schreibe einen Kommentar zu tex Antwort abbrechen

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein