Im Beitrag zu Wunderlist wurde ich nach einer Alternative zu der beliebten Web-App mit Pseudo-Desktop-Client gefragt,  eine Frage die ich gerne in einem eigenen Beitrag beantworten möchte. Ehrlich gesagt, finde ich dass es keinen wirklich guten ToDo-Manager gibt, der seine Daten über das Netz abgleichen kann, unter den drei großen OS über eine ordentlichen und – vor allen Dingen – nativen Desktop-Client verfügt und mobile Apps für Android und iOS bietet. Irgenwie scheitern hier alle Projekte an mindestens einem dieser Punkte, so dass ich leider aus meiner Sicht kein Programm/keinen Dienst wirklich empfehlen mag. Ein neues und recht ehrgeiziges Projekt möchte ich jedoch an dieser Stelle kurz vorstellen: Nitro

Nitro ist „Yet another Taskmanager“, der ähnlich wie Wunderlist nicht als native Linux-Anwendung im Fenster läuft, sondern dank Webkit als Browser-Applikation auf dem Desktop zuhause ist. Aktuell gibt es Nitro als Anwendung für Ubuntu (in einem PPA), für Linux (als Tarball) und Chrome als Erweiterung. Unter Ubuntu ist die Installation schnell erfolgt:

$ sudo add-apt-repository ppa:cooperjona/nitrotasks
$ sudo apt-get update && sudo apt-get install nitrotasks

Danach dürfte der Rest eigentlich selbsterklärend sein: Ihr könnt Aufgaben festlegen, Fälligkeitsdaten eintragen, Aufgaben zu Listen kombinieren und alles, was man eigentlich von einer Aufgabenverwaltung sonst noch erwartet. Bedenkt, dass Nitro derzeit aktiv entwickelt wird und noch weitere Features implementiert werden, die Entwicklung kann man auf Github mitverfolgen.

Nitro gibt es für Chrome, Ubuntu und andere Linuxe

Nitro steht als Desktop-App bzw. Browser-Erweiterung unter der äußerst freien BSD-Lizenz. Den Quellcode zur Anwendung fíndet Ihr wie schon angesprochen auf Github, um längerfristig an dem Projekt arbeiten zu können bitten die Entwickler George Czabania und Jono Cooper, beides Studenten aus Neuseeland, um Spenden.

Aktuell wird unter anderen an einer Synchronisierungs-Funktion der Anwendung gearbeitet. In der GUI ist sie schon zum Teil implementiert, doch in den entsprechenden Settings kann man bislang noch nichts auswählen. Allerdings kann man sich selber mit Dropbox, Ubuntu One oder jeden anderen Sync-Dienst aushelfen.

Eine Synchronisierungs-Funktion ist bereits in Arbeit.

Schiebt dazu einfach die Konfigurationsdatei ~/.nitrotasks.pkl in den Dropbox-Ordner und setzt einen Symlink zurück auf den entsprechenden Ort und schon seid Ihr auf euren Desktops immer auf dem selben Stand. Ich will allerdings nicht garantieren, dass es zu Konflikten kommt, wenn auf zwei Rechnern gleichzeitig Nitro läuft.

$ mv ~/.nitrotasks.pkl ~/Dropbox/.nitrodata.pkl
$ ln -s ~/Dropbox/.nitrodata.pkl ~/.nitrodata.pkl

Nitro ist kostenlos und Open-Source, allerdings plant man die Anwendung wohl mit einer Pro-Version zu vermarkten. Zahlende Nutzer sehen dann keine Werbung im Nitro-Webfrontend, haben mehr Sprachen zur Auswahl, können Listen ausdrucken oder auch mit anderen Teilen. Ein entsprechender Account soll wohl einmalig 10 Dollar kosten.

Was ich noch vermisse wären Apps für Android und iOS, ein ToDo-Manager auf dem Desktop ist schön und gut, aber erst mobile Apps machen die Sache so richtig rund, schließlich möchte man ja auch unterwegs seine Aufgaben im Blick haben und auf Fälligkeiten hingewiesen werden.

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2 Kommentare

  1. Nutze eigentlich Wunderkit und bin ganz zufrieden. Die Mac OS X App funktioniert ganz gut und auf Ubuntu nutze ich es im Chrome. Passt also.

    Mit Nitro bin ich nicht so ganz warm geworden… 🙁

  2. Wenn google doch NACH JAHREN (!) endlich mal seine Tasks-API auf die Kette kriegen und damit eine entsprechende Integration in Thunderbird Lightning ermöglichen würde… -_-

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