Start GNU/Linux Ubuntu Jaunty

Ubuntu Jaunty

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Die nächste Ubuntu-Version – Jaunty Jackalope 9.04 – steht vor der Türe. In weniger als 36 Stunden wird Jaunty freigegeben. Zeit einen kurzen Blick auf das neue Release zu werfen…

Was ich mag…

Die Darstellung von Schriften ist out-of-the-box genial. Bisher habe ich wie hier beschrieben immer noch Hand an das Font-Rendering gelegt. Nun sieht das Schriftbild selbst ohne Anpassungen wie gedruckt aus.

Schriftdarstellung
Schriftdarstellung

Die Startzeit: Ich bin jetzt zu faul Messungen zu erstellen um Zahlen liefern zu können, das haben andere schon ausführlich erörtert. Aber ein frisch installiertes System mit Jaunty bootet merklich schneller als alle andere Ubuntus zuvor. Mein Notebook brauchte von der Eingabe des dm-crypt Passwortes bis zum GDM-Login mit Intrepid 45 Sekunden, mit Jaunty benötigt dieser Vorgang nunmehr nur noch 28 Sekunden. Das ist nicht nur eine marginale Verbesserung, das sind Welten.

Empathy Video Chats: Wie beschrieben beherrscht Empathy dank Jingle nun Audio/Video-Chats über Jabber. Endlich eine wahre FOSS-Alternative zu Skype! Ich hoffe, dass Pidgin und Co. nachziehen und – vor allen Dingen – dass es möglichst bald einen Jabber/Jingle-Client für Windows gibt.

Das neue Notification-System: Es mag vielen nicht gefallen, und auf Systemen – auf denen kein Compositing möglich ist – mögen die Popups auch nicht gut aussehen, aber mir gefallen sie. Allerdings kann man bislang noch nicht festlegen wo die Popups erscheinen sollen. Von Haus aus werden die Benachrichtigungen in der rechten oberen Ecke des primären Bildschirms angezeigt.

Das neue Benachrichtigungssystem
Das neue Benachrichtigungssystem

Java Browser Plugin für 64-bit Ubuntu out-of-the-box: Ich benutzen auf meinem Desktop schon seit Jahren ein 64-bit Ubuntu. Bis vor kurzem gab es noch kein Java-Browser-Plugin, das problemlos zu installieren war. Nun kommt eines automatisch bei der Installation des Metapaketes ubuntu-restricted-extras mit.

OpenOffice und Compiz vertragen sich endlich. Vielleicht ist es Zufall, vielleicht war es ein Bugfix, vielleicht liegt es daran, dass ich endlich mal mein Homeverzeichnis beim Upgrade aufgeräumt habe. Aber unter Intrepid wollte OpenOffice.org bei mir nicht mit Compiz spielen. Die Fensterrahmen von OOo wurden mit Compiz nicht korrekt gezeichnet, das ist nun Geschichte.

Was ich nicht mag…

Der neue Look: GDM und Usplash wurden zwar geändert, das Ergebnis sieht allerdings… hmmmm… zu simple aus. In meinen Augen erkennt man deutlich, dass beide Programme zur nächsten Ubuntu Version Karmic Koala 9.10 eingestampft bzw. komplett geändert werden sollen. Usplash wird von Plymouth abgelöst und GDM wird mit dem GDM Face Browser erweitert. Für mich sieht es so aus, als ob man dem „Druck“ der Community Ubuntu optisch zu verändern nachgegeben hat, ohne viel Arbeit in die Dinge zu investieren, die eh nach 6 Monaten komplett überholt sind. Eine für mich legitime Entscheidung, ich hätte jedoch erst gar nichts geändert.

Ein ziemlicher Showstopper für mich: Ich kann nicht auf meinem HP 4000N drucken. Der Drucker meldet sobald man einen Druckjob abschickt „Processing job“ und macht dann nichts mehr. Da der Druck von einem Intrepid-System und Windows funktioniert, muss es wohl an Jaunty liegen…

Alles in allem lohnt sich in meinem Augen der Umstieg. Das System ist wieder eine Nummer runder, bootet schneller und fühlt sich einfach besser an. Viel Spaß beim Upgrade!

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Hallo, ich bin Christoph - Linux-User, Blogger und pragmatischer Fan freier Software. Wie ihr ohne Zweifel bemerkt haben solltet, schreibe ich hier über Linux im Allgemeinen, Ubuntu im Speziellen sowie Android und andere Internet-Themen. Wenn du Freude an meinen Artikel gefunden haben solltest, dann kannst du mir über Facebook, Twitter oder natürlich dem Blog folgen.

11 Kommentare

  1. Hei,
    das klingt ja mal wunderbar…ich denke so langsam könnte man wieder überlegen, ob man doch wieder umsteigt. Windows nervt nämlich =)
    Gibt es Erfahrungen mit KDE? Kannst du was Empfehlen?

  2. Windows nervt immer 😉 KDE 4.2 ist – was ich gehört habe – mittlerweile gut einsetzbar. Ich persönlich hab mir KDE4 bislang nur in virtuellen Maschinen angesehen. Kann daher nicht wirklich sagen wie es sich mit KDE4 arbeitet. Ich bin – und bleibe – einfach ein GNOMEler. Die Einstellungsflut hat in KDE4 nicht abgenommen…

  3. Da ich mit der 8.10 eigentlich ganz zufrieden bin, wollte ich die 9.04 auslassen. Aber die ganzen Berichte machen mich dermaßen wuschig :). Kann es gar nimmer abwarten :D.

    Werde die 9.04 auch auf meinem Akoya Netbook mal ausprobieren. Wenn die Bootzeiten akzeptabel sind – wer weiß …

  4. Es gibt inzwischen ein paar Berichte, dass KDE 4 in Jaunty endlich vernünftig funktionieren soll. Aber gerade fehlende Einstellungsmöglichkeiten wurden am Anfang von KDE 4 bemängelt, also vll ist da doch Raum für dich, Christoph 😉

    Gute Auflistung, das veränderte Schriftbild wäre mir kaum aufgefallen. Dass das GDM-Design nicht wirklich gelungen ist sehe ich genauso. Gerade wenn der Monitor eher etwas dunkel ist kann man da nur schwer die Bedienelemente ausmachen. Naja – wie sie es machen, sie machen es falsch, eine blöde Position.
    Gruß

  5. Unter 9.04 läuft mein HP Laserjet 2420DN problemlos mit HPLIP 3.9.2. Ich hab es für Dich mal ausprobiert. 😉
    Was der HP Laserjet nicht mag, ist Bilder per Postscript drucken, dass bringt ihn immer böse zum Absturz, seitdem ich die neuste Firmwareversion, aufgrund einer Sicherheitslücke bei HP-Druckern, eingespielt habe, tritt dieses Problem wohl auf.
    Ich hab ein Problem noch. Wenn ich per HPLIP-GUI den Drucker installiere werden die Grafiken und die Ubuntu-Testseite viel besser gedruckt, als über die Installation per CUPS + HPLIP. Ich bin da auch etwas verwirrt mit den Einstellungen unter CUPS, so kann ich kein 1200dpi bzw 1200dpiPro einstellen, obwohl ich in der PPD-Datei diese Vorgaben fand. Außerdem wird mir auf der HPLIP-Testseite eine Auflösung von 600x1200dpi angezeigt, was der Druckereinstellung 1200Fastres entspricht – möglicherweise hält sich HPLIP-GUI an die Druckereinstellungen im Gerät selbst. Der Drucker will aber partout noch keine 1200dpiPro unter Ubuntu drucken.

  6. Hallo Ihr Ungeduldigen,
    mit eiserner Disziplin werde ich mich beherrschen und die zwei Tage abwarten doch ich muss gestehen – ich bin genauso ungeduldig.
    Mit freundlichen Grüßen
    Wolfgang

  7. Ich konnte nicht widerstehen, und habe gestern ein Nightly Build installiert. Genau wie der Autor habe ich mal mein Homeverzeichnis gewechselt, und kann wahrscheinlich auch deswegen nicht viele Probleme ausmachen. Das Einzige, was mir auffiel, sind fehlende Beschriftungen in den Open Office Dialogen. Pures Ratespiel.

  8. Hallo
    Jaunty bootet wirklich schneller. Die Installation auf meinem Thinkpad T42 mit Mtron Mobi 3000 dauerte 8 Minuten, das booten wird Grub – Login in 13s bewerkstelligt. Die Hardware lief komplett out of the Box.
    Eric

  9. @leere Select- (u einige andere) Felder in OOo, FF & Co:

    ich glaub, das hängt oft mit einer Vermischung von GTK- & KDE-Theme zusammen – hab das auch „gerne“ mal, ich nutze auf den meisten Rechnern Kubuntu, u hab dann in einigen Fällen (insbesondere bei dunklen KDE-Themes mit heller Schrift) weiße Schrift auf weißem Grund in genau diesen Programmen… (ja, bin i-wo selbst schuld 😉 )

    Gryße!

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