Für Debian gibt es ja im Gegensatz zu zahlreichen anderen Linux-Distributionen keinen festen Release-Zeitplan. Das Motto lautet üblicherweise: It’s done, when it’s done. Für das anstehende Debian 8 „Jessie“ scheint das Ziel nun aber konkret absehbar. Auf der Mailingliste veröffentlichte das Debian-Release-Team gestern Abend die Nachricht, dass Debian Jessie am 25. April veröffentlicht werden wird — solange keine gravierenden Bugs mehr auftauchen und das Erscheinen weiter verzögern sollten.

We now have a target release date of Saturday the 25th of April. We have checked with core teams, and this seems to be acceptable for everyone. This means we are able to begin the final preparations for a release of Debian 8 – „Jessie“.

Debian 8 zeichnet vor allen Dingen die Rückkehr zu Gnome bzw. besser Gnome 3 als Desktopumgebung und der kontrovers diskutierte Umstieg auf Systemd aus, aufgrund dessen mehrere DebianEntwickler entnervt den Hut nahmen. Das neue Init-System hat in meinen Augen auf dem Desktop durchaus Vorteile, auf einem Server ist es mir allerdings mehr oder minder egal wie schnell das System startet. Da ist es mir zum Beispiel wichtiger Log-Dateien ohne Tools direkt als Textdatei ansehen zu können. Von daher bin ich sehr gespannt, wie die Community die neue Debian-Version aufnimmt.

Nachdem Debian erst beim Vorgänger Debian 7.0 „Wheezy“ von Gnome zu Xfce als Standard-Desktopumgebung übergegangen ist, geht es bei Jessie nun gleich wieder zurück zu Gnome, konkret gesagt zu Gnome mit der Gnome-Shell in der Version 3.14. Die Gründe dafür liegen in der besseren Barrierefreiheit aka Accessibility von Gnome und der besseren Unterstützung von Systemd. Allerdings lassen sich natürlich auch weiterhin während der Installation und auch später über die Paketverwaltung KDE, Xfce, Mate und Co installieren.

 

Vorheriger ArtikelArch Linux aus Ubuntu oder anderen Live-Linuxen retten
Nächster ArtikelPi Control: Monitoring für den Raspberry Pi
Hallo, ich bin Christoph - Linux-User, Blogger und pragmatischer Fan freier Software. Wie ihr ohne Zweifel bemerkt haben solltet, schreibe ich hier über Linux im Allgemeinen, Ubuntu im Speziellen sowie Android und andere Internet-Themen. Wenn du Freude an meinen Artikel gefunden haben solltest, dann kannst du mir über Facebook, Twitter oder natürlich dem Blog folgen.

4 Kommentare

  1. Das neue Init-System hat in meinen Augen auf dem Desktop durchaus Vorteile, auf einem Server ist es mir allerdings mehr oder minder egal wie schnell das System startet.

    Das Projekt systemd bietet etwas mehr als die schnelleren Bootzeiten. Aktivierung von Services per Sockets. Oder zuverlässiges Beenden von Prozessen. Oder einheitliche und übersichtliche Service-Dateien. Oder die einfachere Suche in den Logdateien. Usw.

    Da ist es mir zum Beispiel wichtiger Log-Dateien ohne Tools direkt als Textdatei ansehen zu können.

    – syslog-ng installieren
    – In der Datei /etc/systemd/journald.conf unter [Journal] ForwardToSyslog=yes eintragen. Falls journald überhaupt keine Logs unter /var/log/journal/ anlegen soll zusätzlich noch Storage=none eintragen.
    – Syslog-ng mittels systemctl start syslog-ng und systemctl enable syslog-ng starten und aktivieren.
    – Journald mittels systemctl restart systemd-journald neu starten, damit die Änderungen in der Datei journald.conf eingelesen werden.

  2. Auch bei Debian 7 (Wheezy) war der Standarddesktop Gnome 3… Auch hier wurde während der Entwicklung kurzzeitig auf XFCE geswitched…

    Neu ist, dass man mit Jessie die Desktop-Umgebung in der Standard-Installations-Routine easy auswählen kann…

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein