Seit ein paar Tagen kommen auch User aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in den Genuss des Video-on-Demand-Dienstes Netflix. Wie die Konkurrenz von Watchever, Maxdome und Amazon läuft jedoch auch Netflix nicht ohne Komplikationen unter Linux. Mit dem richtigen User-Agent funktioniert Netflix zwar dank eines HTML5-Players auch ohne Silverlight bzw. Pipelight, doch für diesen braucht es zwingen Googles Chrome-Browser und unter Ubuntu 14.04 LTS auch eine aktualisierte Version der libnss3. Diese kann man sich zwar aus Ubuntu 14.10 klauen, allerdings kommt es doch bei einigen Usern zu Komplikationen in der Paketverwaltung.

Netflix läuft dank seinem HTML5-Player mit Chrome als Browser nativ unter Linux.
Netflix läuft dank seinem HTML5-Player mit Chrome als Browser nativ unter Linux.

Nun aber sieht es so aus, als ob Netflix die potentiellen Kunden mit einem Ubuntu oder anderem Linux auf dem Rechner nicht ganz egal sind. OMG!Ubuntu hat über Twitter-Beitrag eine Mail von einem Netflix-Mitarbeiter an die Ubuntu-Mailingliste aufgeschnappt, in der Netflix seine Bereitschaft erklärt, an einem Update der libnns3 zu arbeiten — wenn auch der Schreiber ein wenig mit den Ubuntu-Versionsnummern durcheinander kommt. Man möchte also Ubuntu 14.04 auf einen aktuellen Stand bringen, so dass dann auch der User-Agent-Hack obsolet werden könnte.

Netflix will play with Chrome stable in 14.02 if NSS version 3.16.2 or greater is installed. If this version is generally installed across 14.02, Netflix would be able to make a change so users would no longer have to hack their User-Agent to play.

What is the process of getting a new NSS version into the update stream? Or can somebody please provide me with the right contact?

Thanks!

-Paul from Netflix

Ob nun das Film- und Serienangebot von Netflix das der anderen VoD-Anbieter übertrifft, das muss wohl jeder für sich entscheiden — alle Dienste bieten eigentlich einen kostenlosen Testmonat an. Mit seinem HTML5-Player bietet Netflix allerdings ein für Linux-User sehr wichtiges Alleinstellungsmerkmal an. Nun müsste man es nur noch schaffen Netflix aus Chrome zu befreien, so dass man den Dienst auch direkt in Kodi aka XBMC und einem Raspberry Pi als Mediacenter benutzen könnte.

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10 Kommentare

  1. Ich kann den Hype um den NETFLIX Start nicht so ganz nachvollziehen. Das Angebot ähnelt dem herkömmlicher Dienste wie Watchever, Amazon und Maxdome. Generell tummeln sich zu viele Anbieter auf dem Markt und die Kampfpreise wird man nicht lange halten können. Mal abwarten wer das überlebt aber mit diesem Angebot prognostiziere ich einen schweren Start in Deutschland. Man ist einfach ein bisschen spät dran.

    Bevor ich mir Chrome auf den PC hole, arbeite ich doch lieber mit Pipelight und Firefox. 😉

    • Mir ist es grundlegend egal ob ich jetzt eine Umgehungstechnologie für Windows hole oder Chrome. Hauptsache es funktioniert. Den Vorteil das nativ ablaufen zu lassen find ich aber dann schon doch das kleinere Übel, spätestens wenns an silverlight wieder was herumbasteln. In AT ist es mwn. sowieso der einzige Dienst mit Android und Chromecast Support. Und es geht überall unglaublich. Auf meiner Wii, PS3, Xbox360, am Samsung und am LG. Das musst ich natürlich ausprobieren.

      • Ja das stimmt natürlich. Im Grunde genommen ist die ganze Problematik sowieso nur ein Thema in der Übergangsphase. Fast jeder neue TV hat eine SmartTV-Funktion, mobil schaut man auf Tablets. Die Zeiten in denen man den Laptop an den Fernseher angeschlossen hat, dürften bald vorbei sein (je nach Produktlebensdauer des Fernsehgerätes).

        • Yep, jeder *neue*. Ich für meinen Teil habe mir — recht bewusst — einen nicht-smarten TV gekauft. Das war zum Kaufzeitpunkt deutlich günstiger. Für die nächsten 15 Jahre möchte ich eigentlich keinen neuen Fernseher kaufen. Die DRM-Thematik ist aber eben nicht nur für Linux-User auf dem Desktop relevant, sondern für alle freien Mediacenter-Lösungen. Rein von der Technik wäre es mit Sicherheit möglich Netflix mit XBMC auf dem RasPi zu sehen, dennoch werden einem Knüppel zwischen die Beine geworfen.

  2. Also ich bin ja wirklich an Netflix interessiert, aber solange es nicht auf meinem RasPi und OpenELEC läuft, lass ich erstmal die Finger davon. Was hab ich davon, wenn ich vor dem PC sitzen kann und die Filme/Serien nicht auf der großen Leinwand sehen kann? Will ja nur wegen Netflix nicht meine ganze Verkabelung umschmeißen.

  3. Ich verstehe den Hype auch nicht wirklich. Dazu noch diese Werbung mit „Breaking Bad“, obwohl das auch schon fast jede andere Plattform hat.

    Und für mich als Student ist Amazon Instant Video zur Zeit einfach unschlagbar: 24 Euro für 1 Jahr. Da denke ich gar nicht erst über andere Anbieter nach 😉

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