Start GNU/Linux Ubuntu One, Konkurrenz für Dropbox

Ubuntu One, Konkurrenz für Dropbox

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Canonical hat heute den (Beta-) Start von Ubuntu One bekannt gegeben. Man plant wohl in Konkurrenz zum recht populären Online-Speicher Dropbox zu treten. Wie bei Dropbox gibt es 2GB gratis. Wer mehr Platz möchte muss 10$ pro Monat für 10GB bezahlen. Bei Dropbox gibt es für den selben Preis jedoch ganze 50GB. Allerdings möchte man wohl Ubuntu One stark in in Anwendungen integrieren, so dass Ubuntu One deutlich mehr anzubieten hat, als die Synchronisierung von Dateien über das Internet. Dazu wird es auf der nächsten OSCON (der O’Reilly Open Source Convention) wohl einen Vortrag geben.

Ubuntu One is not just a collection of services for Ubuntu, it’s a platform that you can build your own services on. […] Ubuntu One provides shared synchronised storage and databases for developers: you store your data and Ubuntu One takes care of making it available to every other person and every other machine you’ve shared it to. In addition to this set of simple APIs which you can use to get synchronised data, Ubuntu One also offers services built on top of these: work with your users’ contacts to make it easy to share information with other people, and build services on top of all these APIs which work everywhere, both from the web and from the desktop. There may also be sneak previews of what’s coming up from the Ubuntu One team…
Aus http://en.oreilly.com/oscon2009/public/schedule/detail/8843

Ich bin mal gespannt wie sich die Sache entwickelt. Im Gegensatz zu Dropbox, das einen proprietären Hintergrunddienst einsetzt, möchte man wohl Client und Protokoll völlig offen halten. Die Server-Software möchte man wohl jedoch vorerst noch unter Verschluss halten.

The Ubuntu One client software and protocol libraries are open source, and we are building a suite of APIs to enable all kinds of different applications to use a clean and simple sync infrastructure for everything from desktop to mobile handset. Currently Ubuntu One syncs your files from your desktop to the web, and other services are coming soon. The Ubuntu One servers are built out of the same Ubuntu LTS server components that you know and love, but we are not releasing the source code to the servers at this time.
Aus https://launchpad.net/ubuntuone-client

Mit Ubuntu One besteht für Canonical die Möglichkeit den Erfolg von Ubuntu zu monetarisieren. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass Entwickler, deren Produkte Ubuntu One unterstützen, davon auch profitieren. Weitere Informationen zu Ubuntu One, dem Client und dem Dienst dahinter findet man auf launchpad.net.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=7VCuOjpiEx4
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Hallo, ich bin Christoph - Linux-User, Blogger und pragmatischer Fan freier Software. Wie ihr ohne Zweifel bemerkt haben solltet, schreibe ich hier über Linux im Allgemeinen, Ubuntu im Speziellen sowie Android und andere Internet-Themen. Wenn du Freude an meinen Artikel gefunden haben solltest, dann kannst du mir über Facebook, Twitter oder natürlich dem Blog folgen.

14 Kommentare

  1. Moin,
    mich verwundert etwas, dass ich nur die Seite besuchen brauchte, schon hatte ich einen Account mit meinem Nick „jazz“ und mit meinem realen Namen?!

    Wie kommen die an diese Daten ran? Auch wenn ich auf der Seite auf Log In klicke ist er sofort in meinem „Account“.

    Strange

  2. Die Anmeldung funktioniert über OpenID. Wenn du bei Launchpad angemeldet ist, wirst du automatisch über deine Launchpad-OpenID angemeldet.

  3. Die Server-Software möchte man wohl jedoch vorerst noch unter Verschluss halten.

    Das wird bei Ubuntu irgendwie langsam zur Gewohnheit, oder? Ich versteh zwar, dass Canonical auch mal Geld abwerfen muss, aber doch bitte nicht mit Closed Source (Landscape, Soyuz etc.). Sorry, aber das ist für mich kein akzeptables Geschäftsmodell. 🙁

  4. Da Client und Protokoll offen sind, halte ich Ubuntu One eigentlich für ein sehr fortschrittliches Projekt. Immerhin droht kein Vendor Lockin und Dritte bietet sich die Möglichkeit einen eigenen Client zu entwickeln.

  5. Interessant wird das Ganze ja vor allem dann, wenn Canonical auf dem Service aufbauend die Möglichkeit bietet ganze Systeme synchron zu halten.

  6. Da Client und Protokoll offen sind, halte ich Ubuntu One eigentlich für ein sehr fortschrittliches Projekt. Immerhin droht kein Vendor Lockin…

    Aber selbstverständlich. Man muss den Dienst von Ubuntu benutzen und die Preise für dessen Nutzung legt Canonical fest. Genau das ist ein Vendor Lock-in.

    …und Dritte bietet sich die Möglichkeit einen eigenen Client zu entwickeln.

    Ein alternativer Client müsste aber mit besonderen Funktionen glänzen, um für die Benutzer attraktiver als der demnächst wahrscheinlich schon vorinstallierte Client zu sein, vgl. Internet Explorer. Wie soll man neue Funktionen entwickeln, wenn der Server proprietär ist?

    Ich erinnere mal eben an das „Ubuntu Promise“. Dort heißt es u. a.:

    * Ubuntu will always be free of charge, including enterprise releases and security updates.

    Free of charge? Dann hätte man das Ding wohl nicht „Ubuntu“ One nennen sollen, sondern „Canonical One“ oder ähnliches.

    * Ubuntu CDs contain only free software applications; we encourage you to use free and open source software, improve it and pass it on.

    Soso, Canonical hält einen an, nur freie und offene Software zu nutzen, verbessern und weiterzugeben – also offensichtlich nicht Ubuntu One! 😀

  7. Genau das ist ein Vendor Lock-in.

    Nein, Vendor Lock-In bedeutet, dass du nicht zu einem anderen Anbieter gehen kannst. Bei einem Online Storage kannst du ja wechseln wohin es dir passt. Niemand verhindert dass du wechselst.

    Einen Vendor Lock-In hast du meinetwegen bei Launchpad. Einmal ein Projekt angelegt, kannst du nicht mehr wechseln, weil du sämtliche Bugs, sämtliche Issues etc. nicht zu einem anderen System übertragen kannst. Da sehe ich bei Ubuntu One weniger das Problem.

    Ein alternativer Client müsste aber mit besonderen Funktionen glänzen… Wie soll man neue Funktionen entwickeln, wenn der Server proprietär ist?

    Protokoll und Client sind offen. Der Ball liegt nun bei Anderen daraus innovative Produkte zu stricken. Unternehmen/Projekte sind wohl nur gut und gerecht, wenn sie keinen Gewinn machen. Du musst/Ein Ubuntu User muss Ubuntu One nicht benutzen.

    Ehrlich gesagt habe ich überhaupt kein Problem damit, wenn Canonical damit Geld verdienen würde – wobei man mit Online Storage sicherlich nicht reich wird… – damit verdienen die Entwickler von Canonical ihre Brötchen, damit können weitere Entwickler bezahlt werden, damit können sich Ubuntu und auch GNU/Linux weiter entwickeln.

  8. Also das mit dem Vendor-Lock sehe ich immer noch anders, aber das ist wohl eher eine Frage, wie man „Vendor Lock“ definiert. In der deutschen Übersetzung des Vendor Lock Artikels der Wikipedia heißt es:

    In den Wirtschaftswissenschaften werden als Lock-in-Effekt (von to lock in: einschließen, einsperren) Kosten bezeichnet, die eine Änderung der aktuellen Situation unwirtschaftlich machen.

    Das ist genau hier der Fall, aber lass uns nicht über Definitionen streiten. 🙂

    Viel wichtiger ist mir:

    Protokoll und Client sind offen. Der Ball liegt nun bei Anderen daraus innovative Produkte zu stricken.

    Und wie soll das gehen, wenn die innovativen Funktionen vom Server nicht unterstützt werden? Nur Canonical kann Funktionen hinzufügen und hier innovativ sein, alle anderen können höchstens den Client nachbauen, ohne ihm irgendwelche innovativen Features hinzuzufügen.

    Die Protokoll-API liegt nur offen, damit Programmierer Ubuntu One in ihre Anwendungen integrieren können, z. B. mit einem gvfs Modul, dass es dann erlaubt, direkt auf den Online-Speicher zu speichern oder Dokumente von dort zu öffnen. All das dient nur dazu, die Leute noch enger an das Produkt zu binden.

    Unternehmen/Projekte sind wohl nur gut und gerecht, wenn sie keinen Gewinn machen. Du musst/Ein Ubuntu User muss Ubuntu One nicht benutzen.

    Das hat niemand gesagt, oder? Ich bin kein Ubuntu-User und die Firma (Red Hat), die hinter „meinem“ Linux (Fedora) steckt, ist x mal profitabler als Canonical – ohne dabei auf Closed Source zu setzen.

    damit verdienen die Entwickler von Canonical ihre Brötchen, damit können weitere Entwickler bezahlt werden, damit können sich Ubuntu und auch GNU/Linux weiter entwickeln.

    Bei Canonical arbeitet ein sehr großer Teil der Entwickler leider an proprietären Projekten (Landscape, Launchpad/Soyuz oder eben Ubuntu One), damit wird sich Linux wohl kaum weiterentwickeln und auch Canonical wird meiner Einschätzung nach mit diesem Geschäftsmodell niemals Erfolg haben. Leider, zu wünschen wäre es ihnen ja durchaus.

  9. Das hat niemand gesagt, oder? Ich bin kein Ubuntu-User und die Firma (Red Hat), die hinter “meinem” Linux (Fedora) steckt, ist x mal profitabler als Canonical – ohne dabei auf Closed Source zu setzen.

    Klar, das Red Hat Command Center ist kein proprietärer Dienst und der Red Hat Directory Server kein propritärer SpinOff eines auf der GPL basierenden Serverdienstes.

  10. Das Red Hat Command Center ist eine Sammlung von Komponenten, die unter freien Lizenzen stehen. Das Gesamtpaket ist nicht frei, das stimmt leider, aber die Kosten fallen hier für die Nutzung der Serverinfrastruktur von Red Hat an, ähnlich wie bei Ubuntu One. Abgesehen davon ist das Command Center nur ein Nischenprodukt im Portfolio.

    Den Directoy Server hat Red Hat für viel Geld Netscape abgekauft und anschließend opensourced (ähnlich wie KVM, JBoss, u.v.a.m). Das exakt gleiche Produkt ist als 389 Directory Server kostenlos verfügbar, allerdings ohne Support. Also wohl kein Beispiel für Closed Source, ganz im Gegenteil.

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