Das Thema Maxdome, Amazon Video, Watchever und Silverlight bzw. Pipelight ist schon seit einiger Zeit eines der meist gelesenen hier im Blog, denn nach wie bereitet der ganze DRM-Heckmeck den Linux-Usern sehr viel Ärger. Nach außen hin sieht es auch nicht so aus, dass sich in der nächsten Zeit daran etwas ändern wird. Microsoft wird das für die meisten Streaming-Dienste benötigte Browser-Plugin Silverlight wohl kaum für Linux bauen und die mächtige Content-Industrie scheint die Video-on-Demand-Dienste so sehr im Griff zu haben, dass diese sich nicht trauen eine Lösung zu suchen, die zuverlässig plattformübergreifend funktioniert.
Allerdings gibt es einen mächtigen Game-Changer in diesem Spiel: Die Implementation von DRM-Mechanismen direkt in HTML5 mittels Encrypted Media Extension (EME). Nicht ohne Grund stecken hinter dieser Initiative Google, Microsoft und Netflix — In dieser Konstellation fehlt eigentlich nur noch Apple. Zusammen haben die drei Unternehmen so viel Einfluss, dass sie wohl auch den Himmel pink färben könnten — oder vielleicht auch Seen? Wer weiß?
Update: Netflix ist seit dem 16.09.2014 in Deutschland ganz offiziell am Start. Wer Netflix mit einem Linux-Browser aufruft, dem sagt der Dienst erst einmal, dass die Systemanforderungen nicht erfüllt werden. Mit den richtigen Einstellungen funktioniert Netflix unter Linux jedoch ganz ohne Silverlight und große Basteleien. Der Beitrag erklärt die Installation eines User-Agent-Switchers Schritt für Schritt.
Nicht ohne Grund gibt es gegen DRM in HTML5 auch kräftig Gegenwind. Nun ist es wohl aber so weit, dass Netflix auch ohne Silverlight funktioniert. Der Videodienst blockiert zwar immer noch Linux-Rechner, doch ein findiger User hat den entsprechenden User-Agent herausgefunden, so funktioniert Netflix im Zusammenspiel mit Chrome auch unter Linux. Hier sind seine Notizen…
- Installiere Chrome v38 Beta, wahrscheinlich funktioniert das Ganze aber auch mit Chrome v38. Andere Browser bus auf den Internet Explorer werden aktuell nicht unterstützt.
- Um den User-Agent entsprechend umzubiegen braucht ihr nach wie vor den User-Agent Switcher für Chrome.
- Fügt von Hand diesen User Agent hinzu Mozilla/5.0 (Windows NT 6.3; Win64; x64) AppleWebKit/537.36 (KHTML, like Gecko) Chrome/37.0.2049.0 Safari/537.36.
- Aktiviert den gerade hinzugefügten User-Agent und öffnet Netflix im Browser.
Ich kann das Ganze mangels VPN in die USA und mangels Netflix-Account gerade nicht eigenhändig überprüfen, allerdings verfügt mit Sicherheit einer von euch über die entsprechenden Ressourcen. Für uns Linuxer in Deutschland heißt das nun, dass wir in Zukunft zumindest einen Video-on-Demand-Anbieter haben werden, der auch ohne Silverlight funktioniert — Wenn denn Netflix in Deutschland, endlich mal startet. Die letzte Nachricht lautetete, dass Netflix im Laufe des Jahres in Deutschland, Österreich und der Schweiz loslegt. Hat Netflix mit dem Verzicht auf Silverlight und dem Einsatz von HTML5 Erfolg, dann werden mit Sicherheit auch die anderen Anbieter umschwenken.
Im September gehts wohl los.
http://www.handelsblatt.com/meinung/kolumnen/kurz-und-schmerzhaft/der-medien-kommissar-das-ende-der-fernseh-gemuetlichkeit/10257410.html
Hey,
danke für den Artikel und Tipp. Ich werde das ganze morgen Mittag mal testen und melde mich dann hier wieder.
Netflix soll im September hier starten. Gibt es eigentlich schon Informationen zum Preis?
Gruß
Stimmt, den September habe ich auch gehört, aber den Preis werden wir wohl erst erfahren, wenn es endgültig losgeht. Grüße, Christoph.
Bei mir gibt es einen unknown player error, oder so, beim start des videos.
Mit welchem Browser hast du es probiert?
Vielleicht hilft dir auch dieser Blog-Beitrag… http://www.ivegotavirus.com/install-netflix-natively-ubuntulinux/
Habs mit chrome-dev (38.0.2114.2) unter arch probiert.
Interessanter Weise hat er mir heute, als ich es nochmal probieren wollte, gesagt ich solle Silverlight installieren. Als ich dann den Useragent von ivegotavirus.com benutzt habe ging es.
Bei mir läuft Netflix übrigens über unblock-us, nur zur Info.