Start GNU/Linux Audio- und Video-Editoren von den Shotwell-Machern

Audio- und Video-Editoren von den Shotwell-Machern

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In der letzten Zeit hat man in der Linux-Welt schon öfters Artikel und Blogs zum Bilder-Manager Shotwell lesen können. Dieses Programm soll etwa in Ubuntu über kurz oder lang F-Spot ablösen. Yorba, die Gruppe an Entwicklern hinter Shotwell, bringt nun mit Fillmore und Lombard zwei weitere FOSS-Programme an den Start. Nach der Verwaltung von Bildern geht es nun Audio-Aufnahmen und Videos an den Kragen.

Beide Programme stehen noch in den Startlöchern und für beide werden noch Mitstreiter gesucht. Fillmore ist (oder besser wird) ein Multitrack-Audio Editor. Man kann Audio-Aufnahmen erstellen, die Aufnahmen anordnen und zurechtschneiden, wie auch die Lautstärken ändern. Effekte über LADSPA einzubinden und Loops zu erstellen, steht noch auf dem Bauplan.

Mehrspur-Audiorecorder Fillmore

Lombard ist dagegen ein weiterer Video-Editor. Vom Aufbau erinnert das Programm stark an PiTiVi oder OpenShot, wobei es noch an Eyecandy und eigentlich allem anderen, was ein Video-Editor ausmacht, fehlt. Aktuell ist es bislang nur möglich einzelne Videos bzw. Audio-Tracks zu importieren, zu schneiden und zu arrangieren und diese dann wieder im Ogg Theora Forma zu exportieren. Effekte, Blenden oder Titel stehen jedoch auch noch auf der ToDo-Liste.

Der Video-Editor Lombard

Von beiden Programmen gibt es bislang noch keine Pakete oder gar Paketquellen, was jedoch aufgrund des frühen Stadiums der Programme verständlich ist. Noch sind beide Programme alles andere als komplett. Doch es ist schön zu sehen, dass der Bereich Multimedia in Linux so langsam richtig Fahrt aufnimmt.

5 Kommentare

  1. Sehr interessant. Shotwell ist nämlich ein sehr durchdachter Fotoverwalter. Ich als KDE-User brauch ihn zwar nicht, aber für meine Freundin ist er die beste Alternative. Wenn die anderen zwei Programme genauso gut werden wäre das toll.

  2. Die Yorba Programme haben wirklich eine bemerkenswerte Qualität, auch, was die GUI angeht… Zudem sind sie in Vala geschrieben.
    Bin mal gespannt, wie es damit weiter geht, und ob wir vielleicht irgend wann mal einige der Programme als offizielle GNOME-Module sehen können.

  3. Könnte es damit eventuell doch einmal eine brauchbare iLive Alternative für Linux geben?
    Die Frage nach iLive unter Linux habe ich bis jetzt schon öfter gelesen. Ich denke, wenn die Programme durch ein Team entwickelt werden, könnten sie sich später auch wie aus einem Guss anfühlen. Wenn dann noch die Funktionalität stimmt, dann könnte der Punkt Multimedia für Ottonormalverbraucher unter Linux auch entgültig abgehakt werden.

  4. Hm, sieht ganz witzig aus, aber irgendwie bin ich skeptisch. Es sind schon zig Programmierer oder Teams angetreten, endlich einen einfachen Video-Editor für Linux zu schaffen. 90% der Projekte sind irgendwann wieder im Alpha-Status eingeschlafen.

    Ich weiß, dass Konkurrenz angeblich das Geschäft belebt. Aber für ein neues Produkt braucht man auch Merkmale, die es von der Konkurrenz abheben. Mein persönliches iLive besteht im Augenblick eher aus Jokosher (Audio-Aufnahme) und PiTiVi (Video-Schnitt). Beides in meinen Augen großartige Programme, durchdacht, einfach zu bedienen, aber trotzdem hinreichend leistungsfähig. Was sollen die neuen Projekte bieten, was Jokosher und PiTiVi nicht haben (und was man nicht dort einbauen könnte)?

    Gerade PiTiVi zeigt ja, wie viel Zeit es braucht, um ein wirklich ausgereiftes Videoschnittprogramm zu kreieren. PiTiVi ist schon von vielen abgeschrieben worden, weil es angeblich nie brauchbar war. Ich würde eher sagen: Man hat sich die Zeit für eine solide Grundlage genommen, und die aktuelle Version ist wirklich brauchbar.

  5. Ich sehe in den Yorba-Programmen die einmalige Chance ne schöne integrierte Suite zu schaffen um Audio-/Videobearbeitung mit einem Schuss Stand-Photos (Shotwell) zu mixen und somit verschiedene Stadien der Videoentwicklung mit spezialisierten Tools abbilden zu können.

    Mit Vala als Sprache haben sie einfach eine perfekte Wahl getroffen. Auf der einen Seite performance durch C-Compilierung, auf der anderen Seite rapid-development. Durch C als gemeinsamen Nenner ist es auch viel einfacher Bindings für verschiedene Apps – z.B. PiTiVi zu basteln.

    Ich bin sehr gespannt, was aus den Programmen wird und hoffe das Yorba im gleichen Tempo weitermacht wie bisher. Denn bisher gibts noch eine ganze Menge zu tun.

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