Vor ein paar Wochen hat die CHIP einen Vergleich von Windows 7, Mac OS und Linux (Eine Vorabversion von Kubuntu Karmic Koala repräsentierte Linux) veröffentlicht. Der Artikel wurde nicht nur bei der CHIP abgedruckt, sondern auch bei weiteren Erzeugnissen aus dem Hause Burda. So auch beim Focus, wo der Artikel auch heute noch in Teilen nachzulesen ist. Die Ergebnisse dieses „Tests“ waren extrem gefärbt durch eine redmondsche Brille, denn sowohl bei Mac OS wie auch bei Linux wurden falsche Aussagen getroffen, wenn nicht sogar bewusst abgedruckt.
Ich hatte mich in einem offenen Brief an den leitenden Redakteur gewandt, doch – wen wundert’s – noch keine Antwort erhalten. Im Forum von ubuntuusers.de haben sich nun fast 180 Leute zusammengefunden und einen Leserbrief an Herrn von Keudell gezeichnet. Der endgültige Leserbrief ist in den Tiefen des Threads vergraben… Ausgedruckt sieht das dann so aus…
Dass die CHIP auch anders kann beweist ihr aktueller Test von Ubuntu „Karmic Koala“ 9.10. Die CHIP lobt die Version 9.10 als „erneut gelungenes Update der beliebten Linux-Distribution“ und stellt den „rasanten Systemstart und [die] kurzen Reaktionszeiten“ besonders heraus, dank deren man nun „mit dem neuen Ubuntu [noch] schneller arbeiten kann“. Installations-Einführung und Software-Center helfen vor allem Einsteigern.“…
Komisch dass Kubuntu noch vor wenigen Tagen „lahmte“ und „die Entwickler der Linux-Community … noch einiges an der Geschwindigkeitsschraube drehen“ müssten. Naja, wie dem auch sei. Ich würde mich freuen, wenn die CHIP diesen Brief wörtlich und ohne Änderungen als Artikel und nicht als Leserbrief übernehmen würde, das wäre einmal „Zeitschrift 2.0“ und ein klares Bekenntnis dazu, dass man seine Leser (oder diejenigen, die es mal waren) Ernst nimmt.
Kubuntu ist halt nicht Ubuntu. Kubuntu ist (bisher) eine der schlechtesten Distributionen, die ich getestet hab, Ubuntu eine der besten.
Das kann ich aber nicht verstehen… Kubuntu ist doch genau Ubuntu nur mit einer anderen Grafikoberfläche. Abgesehen von den Grafischen programmen ist doch alles dasselbe??? Kernel, Treiberversionen, Shell-Programme, Stabilität, Bootvorgang, /etc…
Adam W.
Adam, ihr beide habt Recht 😉 Natürlich ist Ubuntu == Kubuntu. Doch man muss auch sagen, dass sich Canonical schon immer eher auf GNOME konzentriert hat. KDE hängt/hing immer etwas zurück. Nur als Beispiel: Selbst unter Kubuntu Karmic gibt es noch keine Möglichkeit ein
auszulösen. Das bietet Kpackagekit einfach noch nicht. Das ist nicht direkt Canonical anzukreiden, doch Ubuntu ist einfach deutlich runder als die KDE-Variante…
Hi Christoph!!
Ich bin positiv überrascht von deiner jetzigen Publizierung, da diese auch zeigt, dass auch Du wesentlich sachlicher schreiben kannst. 😉
Hau rein und mach weiter so!!
*Schöne Grüße*
P.S: Off Topic:
Die OpenID funktioniert immer noch nicht bei Dir im Blog. Die Fehlermeldung lautet wie folgt:
Ich verlinke daher in diesem Kommentar manuell zu meinem Blog ;-):
http://www.dunkelangst.org/
Das war doch meines Wissens nach ein jaunty mit backports (für KDE 4.3) und obendrein noch eine angepasste Live-CD, die im Test auch angewendet wurde (allem Anschein nach).
Der Leserbrief war aber das Mindeste, das wir tun konnten, um denen zu zeigen, dass die sich nicht alles erlauben können!
Dieser Lobartikel über 9.10 hat mich jetzt aber ein bisschen verstört… Könnte sich die werte CHIP-Redaktion bitte mal entscheiden, was sie denn jetzt will? Ist der Vertrag mit Microschrott ausgelaufen? Wurden die vom sabdfl bestochen? Haben die Autoren Drogen genommen?
Naja, wer weiß das schon…
Auf jeden Fall, gute Aktion, Christoph 😉
Ich denke nicht, dass CHIP sich um „Nischenanwender“ kümmert, die nicht zukunftfähig sind bzw. Nichtzukunftfähiges bevorzugen:
@Christoph: wieso soll in karmic das apt-get dist-upgrade nicht funktionieren? Kpackagekit zeigt mir jeden Tag alle neuen Updates an und kann sie direkt installieren. Ein sudo apt-get dist-upgrade im Anschluss zeigt, dass keine Pakete ausgelassen werden.
Oder meinst du was anderes mit deinem Post?
Na, dann warte mal drauf, dass NEUE Pakete installiert werden müssen. Bspw. bei einem Kernelupdate… Steht btw auch in den Release Notes von Kubuntu Jaunty
Ich finde die Aktion Richtig und hier noch einmal besonders Christoph Danken für sein Arrangement in dieser Sache.
Leider muss ich aber auch die Ubuntugemeinschaft etwas in dieser Richtung Kritisieren.
Ubuntu 9.10 ist massiv wegen vieler Fehler in die Kritik geraten und ist teilweise schon eher als „Trauriger Koala“ in die Kritik geraten.
http://www.linux-mag.com/cache/7600/1.html
Und warum schweigen dazu alle Ubuntu Blogger? Auch im Ubuntuuser Forum wird Kritik schon fast als Beleidigung aufgefasst? Und Beträge dazu verschoben , man könnte schon sagen leicht „ZENSIERT“.
Lieber wird ein Interview mit Mark Shuttleworth gebracht der sich meiner Ansicht nach zu gerne in der Rolle eines „Steve Jobs“ für Linux sehen möchte und als ein Heilsbringer Vergöttert werden.
Wenn man diese Kritik schon nicht Bestätigen möchte soll sollten man sie doch wenigstes Entkräften können? Aber einfach Totschweigen das ganze hat für mich schon einen sehr schalen Beigeschmak.
Leichte Anklänge an die Appelgemeinde sind hier nicht mehr zu Übersehen.
Ist nun auch die Ubuntugemeinde Kritikunfähig geworden oder ist dies auch schon ein gewisser vorraus eilender Gehorsam , das man die Ubuntuhand die einen Füttert nicht „schlägt“.
Dann zumindest wäre diese Szene auch nicht mehr allzu viel besser als der Chipartikels zum Windows 7 Vergleich.
Bei solchen massiven Update Problemen bei zb. einen Windows 7 hätte kaum ein Linux Blogger geschwiegen oder?
@ BASIC: zum Teil hast du recht. Viele sehen die Probleme von Karmic anscheinend nicht (oder wollen sie nicht sehen) und verweisen darauf, dass es bei jedem Release Probleme gab und auch bei jedem Release Leute maulen.
Ich kann es nur aus meiner Sicht sagen: Karmic ist das Release mit den (zahlenmäßig) meisten Fehlern seit Feisty (seit Feisty nutzt ich Ubuntu). Nur Hardy kommt da ran. Da waren es zwar weniger, aber dafür schwerwiegendere Probleme.
Ein Teil der Probleme ist wohl auf proprietäre Treiber und Software zurückzuführen, da kann Ubuntu/Linux also nichts dafür. Auf der anderen Seite muss aber auch sagen: warum wird dann sowas überhaupt freigegeben? Die Fehler müssen doch aufgefallen sein, so gravierend wie die sind
Also ich habe die angesprochenen Probleme unter Ubuntu nicht gehabt lediglich ein paar meinerseits oder aufgrund von „fremder“ Software — nur das Softwarecenter hätte in Karmic nur als „testversion“ eingebaut werden da es nicht wirklich aus gereift ist. Dazu findet sich div. im ubuntuusers.de Forum