Raspberries
Dwight Sipler, Fresh raspberries, CC BY 2.0

Ich bekomme inzwischen fast täglich per E-Mail die Frage gestellt, ob es denn irgendwie möglich sei auf einem Raspberry Pi mit XBMC (in Form von Raspbian oder OpenELEC) auch Videostreaming-Dienste wie Maxdome, Watchever oder Amazon Instant Video laufen lassen zu können. Die Antwort auf die Frage ist leider nicht so, wie die meisten hoffen, denn im Prinzip ist das technisch möglich. Dank Pipelight lassen sich inzwischen auch Silverlight-Streams unter Linux darstellen. Man muss auch nur wenig im Netz stöbern um Add-Ons im Netz zu finden, die die Streaming-Seiten aus XBMC heraus in einem Browser öffnen.

Allerdings gibt es hier in Bezug auf den kleinen Raspberry Pi ein Problem: Die Rechnerarchitektur! Pipelight nutzt mittels eines gepatchten Wines die originalen Windows-Binaries von Microsofts Silverlight. Diese funktionieren jedoch nur auf Computern mit x86-Architektur, der Raspberry Pi baut jedoch auf einem ARM-Prozessor auf. Das heißt für Raspbi-Fans: XBMC und Watchever und Co. passen generell schon halbwegs zusammen, doch in Kombination mit dem Raspberry Pi wird das nichts werden. Daher schreibt auch Michael Müller vom Pipelight-Team folgendes…

Sorry, but it is not possible to install Pipelight on ARM devices, since we use the original windows version of Silverlight/Flash/… which are only available for x86 processors. The only possibility to run these plugins on ARM devices is to emulate a x86 processor, but this is terrible slow and not suitable for video rendering.

Solange die Video-on-Demand-Anbieter in Deutschland geschlossen auf Silverlight setzen und auch Microsoft kein Silverlight für ARM-CPUs veröffentlicht, solange wird man wohl auch nicht Watchever und Co. auf dem Raspberry Pi benutzen können. Das ist leider sehr sehr schade, allerdings werden wir daran nichts ändern können. Microsoft scheint den VoD-Diensten derzeit wohl das beste DRM-Package anbieten zu können.

UPDATE 20.01.2014: Für Amazon Prime Instant Video gilt diese Aussage nicht mehr. Es gibt inzwischen erste Addons für XBMC bzw. Kodi, die es ermöglichen Amazon-Prime-Videos nativ in Kodi abzuspielen. Für hochauflösende 1080p-Videos reicht selbst ein leistungsschwacher Raspberry Pi mit Raspbian oder OpenELEC aus.

Von daher würde ich generell Raspbi-Fans empfehlen zusätzlich zum Raspberrry Pi auch noch einen Chromecast-Dongle an den Fernseher anzuschließen. Mit gerade einmal 35 Euro kostet der kleine HDMI-Dongle nicht gerade die Welt und wer sowieso schon ein Android-Handy oder -Tablet in den Händen hält, der kann so ohne weiteren großen Aufpreis Watchever und Co. auf den Fernseher beamen, auch wenn man keinen Smart-TV im Regal stehen hat.

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19 Kommentare
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Markus

Hm, schade. Aber danke für die Info, wollte mich auch schon seit Wochen dran machen Watchever auf meinem openelec zum Laufen zu bekommen. Das kann ich mir jetzt wohl sparen.

Luca

Gibts nicht auch Android für den Raspi?

Pascal

Das mit dem miserablen Android Support liegt am Grafik-Blob. Doch das sollte sich im laufe des Jahres ändern, da der Grafiktreiber ja nun (fast) opensource ist.

tinyentropy

Vielen Dank für diese Erklärung. Das war sehr aufschlussreich.

Gregor

…nach etwas recherche glaube ich nicht, dass man via Chromecast Amazon Prime Video in Deutschland schauen kann. Wie genau soll dies funktionieren?

Tim

Der Chromecast Dongle soll doch ruckeln, da er nur 60hz kann. Deshalb habe ich mir das Teil bisher nicht gekauft. Ist also auch keine Lösung für 50hz Content…

Jannoos

Ich kann zumindest Watchever über meine Android TV Box (Orbsmart S82) problemlos schauen 🙂

Für Amazon Prime Video gibt es ja immernoch keine Android App :/

derlinuxnoob

Hi,
Also ich habe nicht wirklich Ahnung davon, deswegen meine Frage:
Wenn instant Video auf Fire Tablet funktioniert, müsste es dann nicht auch möglich sein, den Kram auf dem Raspberry zu streamen, wenn er sich für ein Amazon Tablet „ausgiebt“ ?
Danke für ne Antwort

matt

die android app von watchever macht leider dicht wenn man einen Video ausgang anschließt. unglaublich aber wahr

Sid

Ansonsten läuft der Spaß auch auf einer Nintendo Wii… Die gibts in der Bucht fast zum Preis eines RaspberryPis 🙂

Anonym
HalfMoon

Hallo,

ich habe mir jetzt das Fire TV Gerät von Amazon gekauft. Dieses Gerät basiert ja auf Android. Da Kodi ja auch auf Android Geräten läuft, habe ich auf der Kodi Homepage auch eine Anleitung für das Fire TV Gerät gefunden. Somit habe ich jetzt AoD und auch Kodi auf einem Gerät.
Es tut mir schon etwas leid um den Raspi, den hätte ich schon gerne als MediaCenter behalten. Aber ich möchte ungern ständig zwischen den Geräten am Fernseher hin und her schalten.
Da ich denke das es eh vermehrt zum Streaming aus dem Internet geht habe ich auch diesen Schritt gewagt und bin bis jetzt zufrieden. Das Fernsehprogramm lässt leider ja schon länger zu wünschen übrig. Ich schaue schon länger über Sky, evtl. mal einen Tatort oder auch die Nachrichten. Aber ich merke das ich mit den Mediatheken und dem Angebot aus dem Internet nicht mehr an Zeiten der Sender gebunden bin. Und mir die Inhalte anschaue wann ich Zeit habe. Die Privaten sind für mich kein Thema, da ich auf Dauerwerbung gerne verzichte und nicht bereit bin für HD Inhalte wo ständig Werbung kommt zu zahlen.

So, ich glaube ich habe genug geschrieben…

MfG
HalfMoon

Kasinator

Wenn Windows RT auf ARM basiert, und es von Maxdome unterstützt wird, läuft das dort auch nur mit spezial APP oder hat Microsoft auch eine silverlight-arm Variante die man kapseln könnte?
Damit müsste die Prozessor Hürde fallen, oder?

Ulli

Hi..für den PI 2 soll ja WIN10 kommen ( nun ja..). Ist das der Schlüssel fürs streamen??