Vor ein paar Wochen hatte ich euch den AVM Repeater mit integriertem DVB-C-Tuner vorgestellt. Das Gerät ist in meinen Augen für alle Anwender ideal, die auf ihrem Linux-System fernsehen möchten, ohne sich mit Treibern oder der Installation von Hardware herumplagen zu müssen. Die TV-Streams des 99 Euro teuren DVB-C-Repeater können per Android-App oder am PC mit VLC abgerufen werden. So klappt das Ganze auch unter Linux ohne jegliche Komplikationen. Im Beitrag stellten einige Leser nun die Frage: Funktioniert das auch mit Kodi bzw. Xbmc? Die Antwort ist ja: Sehr gut! Sogar auf einem einfachen Raspberry Pi als Mediacenter.

Ich gehe mal davon aus, dass ihr den FRITZ!WLAN Repeater DVB-C wie im Test schon eingerichtet habt und die Playlist-Dateien, in meinem Fall nennen sich die Dateien tvhd.m3u und tvsd.m3u, auf der Festplatte abgespeichert habt. Die Radio-Funktion lasse ich mal links liegen. Schafft die zwei Dateien nun auf irgendeinem Wege auf euer Kodi Media Center. Ich benutze dafür nach wie vor einen Raspberry Pi mit OpenELEC. Daher logge ich mich per Dateimanager und ssh://root:openelec@openelec auf meinem RasPi ein und schiebe die zwei Dateien einfach in den Home-Ordner unter /storage. Bei euch sieht das eventuell anders aus, zur Not nehmt ihr die Speicherkarte des RasPis und lest sie bei euch mit einem Kartenleser am PC ein.

Damit befinden sich nun sämtliche benötigten Daten auf dem System, ihr müsst jetzt nur den Home-Ordner (oder den von euch genutzten Ordner mit den M3U-Dateien) als Datenquelle für Videos einbinden — wenn das nicht sowieso bereits bei euch geschehen ist. Dazu öffnet ihr in den Kodi-Menüs Videos | Dateien | Dateien | Videos hinzufügen und geht auf die Option Durchsuchen. Hier wählt ihr dann den Home-Ordner oder über das Root Dateisystem den Pfad /storage aus. Auch hier wieder der Hinweis: Selbstverständlich müsst ihr die Pfade bei euch an eure Konfiguration eventuell anpassen.

Fügt den Home-Ordner als neue Datenquelle für Kodi hinzu.
Fügt den Home-Ordner als neue Datenquelle für Kodi hinzu.
Den Namen könnt ihr frei wählen, Storage oder Home-Ordner passt schon.
Den Namen könnt ihr frei wählen, Storage oder Home-Ordner passt schon.

Geht jeweils mit OK aus den Dialogen raus, sodass euch Kodi am Ende fragt, welcher Inhalt in der neuen Datenquelle steckt. Lasst hier alles unverändert auf Keine und beendet auch diese Maske mit OK. Nun steckt ihr wieder im Videos-Menü, nur dass ihr jetzt euren Home- oder Storage-Ordner seht. Öffnet ihr diesen, erscheinen die zwei zuvor von euch auf das Mediacenter kopierten M3U-Dateien. Nun müsst ihr nur eine von beiden auswählen, den gewünschten Fernsehsender herauspicken und diesen aufrufen. Kodi öffnet dann dementsprechend den Stream des jeweiligen Senders und spielt diesen wie ein herkömmliches Video ab. Ein Raspberry Pi mit OpenELEC oder Raspbmc kommt ohne Probleme mit den HD-Streams des FRITZ!WLAN Repeater DVB-C aus.

Die Angabe des Inhalts der neuen Datenquelle könnt ihr leer lassen.
Die Angabe des Inhalts der neuen Datenquelle könnt ihr leer lassen.
Im Storage-Ordner findet ihr die zuvor kopierten M3U-Playlists des AVM-Repeater.
Im Storage-Ordner findet ihr die zuvor kopierten M3U-Playlists des AVM-Repeater.
Kodi bzw. Xbmc erkennt die M3U-Dateien korrekt als Videoplaylists und zeigt die Sender an.
Kodi bzw. Xbmc erkennt die M3U-Dateien korrekt als Videoplaylists und zeigt die Sender an.
HD-Fernsehen mit dem AVM DVB-C Repeater auf einem Raspberry Pi.
HD-Fernsehen mit dem AVM DVB-C Repeater auf einem Raspberry Pi.

Nun ist es nicht immer bequem sich bis zu den Playlisten durch die Menüs zu angeln. Damit ihr schnell auf die Fernsehstreams des FRITZ!WLAN Repeater DVB-C zugreifen könnt, legt ihr diese am besten in euren Favoriten ab. Am einfachsten geht dies, wenn ihr vorrübergehend eine Maus oder Tastatur an euer Mediacenter anschließt und mit der rechten Maustaste das Kontextmenü öffnet oder dieses mit der Tasta [C] öffnet und die Datei mit Zu Favoriten hinzufügen markiert. Die markierten Videos, Filme oder Musikstücke — und eben auch die TV-Streams — erreicht ihr dann bequem über das Stern-Icon links unten neben dem Knopf zum Abschalten des Systems.

Fügt die zwei Playlists eures AVM-DVB-C-Repeaters zu euren Favoriten hinzu.
Fügt die zwei Playlists eures AVM-DVB-C-Repeaters zu euren Favoriten hinzu.
Ruft die Playlisten zu euren Fernsehsendern über das Stern-Icon links unten auf.
Ruft die Playlisten zu euren Fernsehsendern über das Stern-Icon links unten auf.

Mit dem FRITZ!WLAN Repeater DVB-C und einem RasPi als Mediacenter könnt ihr nun überall dort Fernsehen, wo ihr Netzwerk habt — zur Not auch über WLAN. Eine Kabelfernsehverbindung in den jeweiligen Raum ist nicht mehr zwingend nötig. Der in meinen Augen einziger Nachteil der Lösung ist nach wie vor, dass AVM lediglich einen DVB-C-Repeater im Programm hat und Anwender mit digitalem Satellitenfernsehen (DVB-S) oder DVB-T in die Röhre schauen. Da der DVB-C-Repeater auch keinen Slot für ein Ci+-Modul besitzt, gibt es zudem nur die öffentlich-rechtlichen Sender in HD-Qualität.

22 Kommentare

  1. Warum benutzt du nicht den „IPTV Simple PVR Client“? Damit kannst du das Live TV direkt auf dem Homescreen einbinden und du kannst direkt die Kanäle wechseln

    • Hallo Florian,

      klappt das bei Dir ohne Macken? Bei mir sieht das so aus: Einige Sender sind sofort da, bei anderen speichert er ewig zwischen und bei einigen bleibt der Bildschirm schwarz.

      Marcus

      • Hallo,

        vielen Dank für diesen Beitrag! Und auch für die Kommentare. Ich habe lange an der IPTV-Lösung rumprobiert. Auch bei mir bleiben einige (nicht alle) Sender dunkel – allerdings sieht man für einen Sekundenbruchteil das Bild, wenn man auf einen anderen Sender wechselt – der Empfang scheint grundsätzlich schon möglich.

        Aber die „Video-Lösung“ funktioniert!

        Ich verwende den FRITZ!WLAN Repeater mit einem Kodi@Raspi. HDTV kommt bei mir nicht flüssig rüber (über Kabel, auf VLC@PC klappt das wunderbar).

        Die m3u-Datei kann man übrigens vorher editieren – dann bekommt man gleich die richtige Liste angezeigt – in der gewünschten Reihenfolge und vielleicht z.B. ohne HSE24 – aber zusammen mit den HDTV-Sendern.

  2. Vielen Dank für den Artikel!
    Ist es eigentlich auch möglich die Repeaterfunkktion des FRITZ!WLAN Repeater DVB-C komplett zu deaktivieren um nur die Verteilung des Fernsehen im Netzwerk zu nutzen?

  3. also ihc habe jetzt ein, bzw. das Enigma-TV plugin installiert und will konfigurieren:

    die dreambox-streams kommen im m3u-format an

    meine ip der dreambox ist korrekt angegeben
    web port ist mit 80 und
    streamport mit 8001 angegeben – den habe ich aus meinem VLC-Stream abgeschrieben
    und trotzdem soll ich immer die konfiguration prüfen.

    wo ist der fehler ?

  4. So:
    Kodibuntu scheint nciht damit zu funktonieren, da sind noch zuviele Fehler drin.
    Habe mir ein Openelec 5.o geladen (das ist auch schon XBMC V14 = Kodi)

    wenn man sich hier z.b. die stable 5.o für x86_64 lädt und diese dann mit demselben tool wie man die sd-cards für den raspberry „Win32DiskImager“ die img.-datei aus dem einen ordner des entpackten openelec archives auf einen stick installiert, kann man seinen htpc mit eben diesem stick starten – die eigentliche installation lief so schnell, dass ich sie glatt 2x gemacht habe, bevor ich gemerkt hatte, dass alles schon fertig war ;-).

    nach dem reboot (stick raus, sobald der bildschirm schwarz ist !!) geht’s dann zügig mit der abschluss konfiguration weiter und nun kann man auch live TV aktivieren und nach dem hinweis , daß ein pvr fehlt wird auhc gleich die liste mit den verfügbaren addons angezeigt – ganz unten vu+ …

    meine dreambox streamt jetzt nur die kanalliste (bouquet kann man links im menü festlegen), die für meine kleine tochter angelegt wurde und ich bin zufrieden.

    tolles forum /toller blog hier. danke

  5. Hallo Christoph,

    was mich noch interessieren würde: Hast Du eine Möglichkeit gefunden, auf einem Linux-Rechner über den FRITZ!WLAN Repeater DVB-C zeitgesteuerte Aufnahmen zu erstellen? Wenn ja, welche Software wird dafür eingesetzt und welches Format sowie welche Größe pro Zeiteinheit haben die resultierenden Video-Dateien?

    • Dafür wäre TvHeadend super (nutze ich mit einem Raspberry Pi und DVB-T Stick) – das Problem mit dem FRITZ! wird sein, an die Programm-Informationen zu kommen. Bei DVB-T funktioniert das super..

  6. Hab das System nach deinen Angaben aufgebaut bekomme aber beim Aufruf von Sender aus der M3U-Liste immer nur Audio präsentiert. Das TV-Bild dazu fehlt mir immer…gibt es dazu noch etwas einzustellen?

    Der Zugriff auf die TV-Streams via VLC funktioniert ohne Weiteres…

  7. Hey, Openelec 5.0, das letzte Verfügbare Softwareupdate ist ebenfalls installiert. Versuche ich einen Sender via Taste C mit dem DVD Player zu starten, dann erhalte ich ein Bild aber das läuft auch eher schlecht…Bild zeigt Aussetzer…

    Das Ganze läuft auf einem Raspi RBCA000 Mainboard

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