Das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Adblocker-Herstellern, Webseitenbetreibern und Anzeigenetzwerrken und geht ja seit Jahren immer schneller von Runde zu Runde. Für Firefox, Chrome, Opera und Co. stehen in der Regel meist gleich mehrere Adblock-Erweiterungen zur Verfügung, die über Addon-Stores recht leicht installiert werden können. Opera geht nun aber mit der Version 37, die aktuell als Developer-Version für Linux, MacOS X und Windows zur Verfügung steht, nun einen Schritt weiter und integriert gleich von Haus aus einen Adblocker in den Browser, den der User beim ersten Start lediglich aktivieren muss.

Wer den Opera-Adblocker selbst austesten möchte, kann sich die Developer-Version parallel zur stabilen Ausgabe von Opera auf seinem System installieren. Opera bietet dazu DEB- und RPM-Pakete für Ubuntu, Debian, Fedora, Suse und Co. zum Herunterladen an. Unter Arch Linux lässt sich die Entwickler-Version des Browsers über das AUR installieren. Seine Daten legt die Testversion unter ~/.config/opera-developer ab, bei der offiziellen Opera-Ausgabe finden sie sich hingegen unter ~/.config/opera im Homeverzeichnis. So bleiben alle Einstellungen erhalten, auch wenn die Testversion etwas verbocken sollte.

Opera Developer installieren

### Opera Developer unter Arch installieren...
$ pacaur -Ss opera developer
aur/opera-developer 37.0.2163.0-1 (52, 1,00)
    A fast and secure web browser and Internet suite - developer stream
aur/opera-developer-ffmpeg-codecs 50.0.2638.0-1 (4, 1,00)
    additional support for proprietary codecs for opera-developer
$ pacaur -S opera-developer opera-developer-ffmpeg

Im Test zeigt sich der Adblocker recht unauffällig, Anzeigen auf verschiedenen Webseiten blockt der neue Werbefilter zuverlässig weg — einzig bei mit Anzeigen vollgestopften Seiten wie focus.de zerpflückt der Adblocker die Seite, doch das passiert auch mit alternativen Werbeblockern. Über ein Icon in der Adresszeile lässt sich die aktuelle Domain zur Whitelist des Werbeblockers hinzufügen (und einzelnen Webseiten somit gezielt erlauben Anzeigen darzustellen) und Informationen zur Aktivität des Adblockers abrufen. Über das Zahnrad-Symbol im Popup-Fensterchen öffnet ihr die Einstellungen des Filters. Dort könnt ihr die Whitelist einsehen und bearbeiten. Hier fällt direkt auf, dass Opera wohl Deals mit diversen Firmen gemacht hat, da zahlreiche Seiten (von AliExpress, über Amazon, Bing, Ebay oder Otto bis hin zu Yandex) bereits von Haus aus auf dieser Whitelist stehen. Die Einträge lassen sich jedoch bei Bedarf von Hand wieder löschen.

Opera 37 mit integriertem Adblocker

Um dem User den Werbeblocker näher zu bringen, hat Opera zudem eine kleine Leistungsshow implementiert. Tippt ihr im Adblock-Popup unten im Kasten auf den Punkt Speed test: with and without ads lädt Opera die aktuelle Webseite einmal mit und einmal ohne Anzeigen und zeigt die dafür jeweils benötigte Zeit an. Mit einem Slider lässt sich dann das Ergebnis mit und ohne Adblocker vergleichen. Welch Überraschung, mit einem Adblocker laden viele Webseiten mehr als doppelt so schnell. Ich bin auf jeden Fall mal gespannt, wohin die Reise in Zukunft geht: Google hat ja schon mehrfach versucht Adblockern den Garaus zu machen, hat seine Restriktionen aber bislang eher nur auf den Google Play Store für Android beschränkt. Ansonsten versuchen es Verlage wie die Axel Springer SE ja mit Anti-Adblock-Funktionen wie bei der Online-Ausgabe der Bild. An dieser scheiter auch der Opera-Filter, Bild-Leser müssen dort also den Adblocker abschalten.

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Video-Link: https://youtu.be/hMUw6aOwnFY
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